Hand aufs Herz: Gute Haferkekse gehen immer. Und gerade in der Vorweihnachtszeit, in der sich Spekulatius, Stollen und Marzipankartoffeln stapeln, kann ein vollwertiger Keks eine willkommene Abwechslung sein. Dieses Rezept ist ideal, wenn man Lust auf etwas Süßes hat, das „echt“ schmeckt, angenehm sättigt und dennoch mit vergleichsweise naturbelassenen Zutaten punktet.
Das Besondere an diesem Rezept: Es handelt sich nicht um einen trockenen Kompromiss. Butter und Honig werden nicht komplett ersetzt, da sie die typische Konsistenz der Cookies überhaupt erst ermöglichen. Gleichzeitig kommen sie in einer Menge zum Einsatz, die durch Apfelmark, Haferflocken und dunkle Schokolade harmonisch ergänzt wird. So entsteht eine ausgewogene Mischung aus Saftigkeit, Struktur und Aroma.
Letzte Aktualisierung am 14.12.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Das Ergebnis sind Cookies, wie sie sein sollten: innen herrlich weich („chewy“), außen leicht mürbe, durchzogen von knackigen Nüssen und einer warmen Zimtnote. Ob als kleiner Snack zum Kaffee oder als Teil eines bunten Tellers – diese Cookies sind unkompliziert, gelingsicher und so aromatisch, dass man kaum vermuten würde, dass es sich um eine „vernünftigere“ Variante handelt.
Warum dieses Rezept funktioniert (und nicht trocken wird)
Wer schon einmal versucht hat, klassische Cookies etwas „vollwertiger“ nachzubacken, kennt die typische Stolperfalle: Das Ergebnis wird oft trocken und bröselig oder ähnelt eher einem Müsliriegel als einem echten Keks. Bei diesem Rezept passiert genau das nicht, weil die Zutaten bewusst aufeinander abgestimmt sind.
- Apfelmark sorgt für Saftigkeit: Ungesüßtes Apfelmark ersetzt hier einen Teil der Butter. Das spart nicht nur Fett, sondern hält die Textur angenehm weich, ohne den Keks schwer wirken zu lassen. Gleichzeitig trägt es dazu bei, dass die Cookies auch am nächsten Tag noch frisch und saftig schmecken.
- Honig für den „Chewy“-Faktor: Honig süßt nicht nur, sondern bindet Feuchtigkeit stärker als Haushaltszucker. Dadurch entsteht genau diese zarte, leicht klebrige Konsistenz, die man von amerikanischen Cookies kennt. Sein mildes Eigenaroma passt zudem perfekt zu den winterlichen Gewürzen.
- Haferflocken & Vollkorn für Struktur: Zarte Haferflocken und Dinkelvollkornmehl bringen Biss und Stabilität ins Gebäck, ohne dass die Cookies hart werden. Die Flocken nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie beim Backen teilweise wieder ab – das sorgt für eine softe, dichte Textur.
- Der „Gamechanger“ Kühlzeit: Da der Teig durch Apfelmark und Honig recht weich ist, benötigt er mindestens 30 Minuten im Kühlschrank. In dieser Zeit quellen die Haferflocken, der Teig wird formbarer und die Cookies behalten im Ofen ihre runde, kompakte Form. Ohne diese Ruhephase würden sie zu sehr verlaufen.
Rezept: Weihnachts-Hafer-Cookies mit Walnuss & Schoko
- Vorbereitungszeit: 15 Min. (+ 30 Min. Kühlzeit)
- Backzeit: 9–11 Min.
- Ergibt: ca. 20–24 Stück
Die Zutaten
Die Grundlage dieses Rezepts ist eine Mischung aus Haferflocken und Dinkelvollkornmehl, die mit einer saftigen Basis aus Butter, Honig und Apfelmark verfeinert wird. Durch die kurze Kühlzeit quellen die Haferflocken auf und der Teig läuft später nicht auseinander. Für Aroma und Textur sorgen dunkle Schokolade, Walnüsse und Cranberries – eine Kombination, die perfekt in die kalte Jahreszeit passt.
Trockene Zutaten
- 120 g zarte Haferflocken
- 130 g Dinkelvollkornmehl
- 1,5 TL Zimt (optional: 1 Msp. Nelken oder etwas Lebkuchengewürz für eine weihnachtliche Note)
- 1,5 TL Backpulver
- 1 kräftige Prise Salz
Feuchte Zutaten
- 60 g Butter, geschmolzen und leicht abgekühlt
- 1 Ei (Größe M)
- 120 g flüssiger Honig
- 60 g ungesüßtes Apfelmark
- 1 TL Vanilleextrakt
Die „Extras“ (für Aroma & Biss)
- 50 g Zartbitterschokolade (mind. 70 % Kakaoanteil, gehackt oder als Drops)
- 40 g gehackte Walnüsse (oder Pekannüsse)
- 40 g getrocknete Cranberries (oder Rosinen)
Zubereitung
1. Trockene Zutaten mischen: Haferflocken, Dinkelvollkornmehl, Zimt, Backpulver und Salz in einer großen Schüssel gründlich vermengen. Das Backpulver muss gut verteilt sein, damit die Cookies später gleichmäßig aufgehen.
2. Feuchte Zutaten verrühren: In einer zweiten Schüssel die geschmolzene, leicht abgekühlte Butter mit Ei, Honig, Apfelmark und Vanilleextrakt verrühren, bis eine glatte, homogene Masse entsteht.
3. Teig verbinden (wichtig!): Die feuchte Mischung zu den trockenen Zutaten geben. Nur so lange mit einem Löffel oder Teigschaber rühren, bis keine trockenen Mehlnester mehr zu sehen sind. Hinweis: Zu langes Rühren aktiviert Gluten und führt zu einer zäheren Konsistenz – daher hier wirklich zurückhaltend arbeiten.
4. Extras unterheben & kühlen: Schokolade, Walnüsse und Cranberries kurz unterheben. Der Teig wirkt jetzt noch weich und klebrig – das ist völlig normal. Die Schüssel abdecken und mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank stellen, damit die Haferflocken quellen und der Teig formbar wird.
5. Ofen vorheizen & Teig formen: Den Backofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze (oder 160 °C Umluft) vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Vom gekühlten Teig walnussgroße Portionen abstechen, zu Kugeln formen und mit etwas Abstand aufs Blech setzen. Tipp: Da der Teig beim Backen kaum verläuft, die Kugeln vor dem Backen leicht flach drücken (ca. 1,5 cm dick).
7. Backen: Die Cookies 9–11 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Sie sind fertig, sobald die Ränder leicht gebräunt sind, die Mitte aber noch weich wirkt. Beim Abkühlen zieht der Teig nach und bleibt innen angenehm saftig.
8. Abkühlen: Die Cookies etwa 5 Minuten auf dem heißen Blech ruhen lassen und erst dann vorsichtig auf ein Kuchengitter legen. Direkt aus dem Ofen sind sie noch sehr empfindlich und können leicht brechen.
Tipps zur Aufbewahrung und Variation
Wenn schon gebacken wird, dann sollen die Haferflocken-Cookies natürlich nicht schon nach einem Tag wieder trocken sein. Mit ein paar einfachen Tipps bleiben sie länger weich und lassen sich zudem gut an verschiedene Vorlieben anpassen.
Lagerung
In einer gut schließenden Dose halten sich die Cookies bei Zimmertemperatur etwa 3–4 Tage und bleiben dabei angenehm weich. Wer sie im Kühlschrank aufbewahrt, kann sie in der Regel bis zu einer Woche genießen. Vor dem Verzehr sollten sie einfach kurz bei Raumtemperatur liegen gelassen werden, damit Geschmack und Textur am besten zur Geltung kommen.
Einfrieren
Praktisch für stressige Tage: Die Cookies lassen sich sehr gut einfrieren. Einfach die gebackenen Cookies komplett auskühlen lassen, portionsweise einfrieren und bei Bedarf bei Raumtemperatur auftauen. Alternativ können auch Teigkugeln vorab geformt und tiefgekühlt werden. Diese kommen dann direkt gefroren aufs Blech und die Backzeit verlängert sich nur um 1–2 Minuten.
Vegane Variante
Die Cookies lassen sich ohne großen Aufwand vegan abwandeln. Statt Honig eignet sich Ahornsirup oder ein anderer flüssiger Süßungsmittelersatz. Die Butter kann durch Kokosöl oder vegane Margarine ersetzt werden. Anstelle des Eis funktioniert ein „Leinsamen-Ei“: 1 EL geschrotete Leinsamen mit 3 EL Wasser verrühren, kurz quellen lassen und wie ein Ei in den Teig geben.
Glutenfreie Option
Das Rezept ist auch glutenfrei gut umsetzbar. Wichtig sind zertifiziert glutenfreie Haferflocken und eine glutenfreie Mehlmischung, die sich zum Backen von Kuchen oder Keksen eignet. So bleiben die Cookies weich, aber stabil, ohne bröselig zu werden.
Viel Freude beim Backen und Genießen – besonders jetzt in der gemütlichen Adventszeit!
