Was ist Zöliakie? Definition, Ursachen und Symptome im Überblick

Von Alicia
Aktualisiert am

Zöliakie, auch als glutensensitive Enteropathie bekannt, ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms, die durch eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten, einem in vielen Getreidesorten vorkommenden Protein, ausgelöst wird. Diese Erkrankung kann Menschen jeden Alters betreffen, von Kindern bis zu Erwachsenen, und zeigt eine Vielzahl von Symptomen, die von Verdauungsbeschwerden bis hin zu neurologischen und dermatologischen Manifestationen reichen.

Die Relevanz von Zöliakie sollte nicht unterschätzt werden. In Deutschland leiden Schätzungen zufolge etwa 1 % der Bevölkerung an dieser Autoimmunerkrankung, wobei viele Fälle unerkannt bleiben oder fälschlicherweise anderen Verdauungsstörungen zugeschrieben werden. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um langfristige Komplikationen und Begleiterkrankungen zu vermeiden.

Werbung
Nutri+ Shop

Die wachsende Anerkennung der Krankheit und die Notwendigkeit, das Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu schärfen, machen eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema unerlässlich. In diesem Artikel werden wir uns detailliert mit der Definition, den Ursachen und den Symptomen von Zöliakie befassen, um ein umfassendes Verständnis dieser komplexen Erkrankung zu gewährleisten.

Die Inhalte des Artikels orientieren sich u. a. an der aktualisierten S2k-Leitlinie Zöliakie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) vom Dezember 2021.

Definition von Zöliakie

Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms, die durch eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten ausgelöst wird. Gluten ist ein Protein, das in vielen Getreidesorten wie Weizen, Roggen und Gerste vorkommt. Bei Personen mit Zöliakie führt der Verzehr glutenhaltiger Nahrung, insbesondere des darin enthaltenen Gliadins, zu einer schädlichen Immunreaktion. Dieses Gliadin wird unzureichend durch Peptidasen verdaut und u. a. durch die Gewebstransglutaminase modifiziert. Dieser Prozess triggert eine komplexe Immunreaktion, bei der (Auto-)Antikörper gegen Gliadin, Gewebstransglutaminase und Endomysium gebildet werden.

Pathophysiologie der Zöliakie

Als Folge dieser Immunreaktion kommt es zu einer Kryptenhyperplasie und Zottenatrophie im Dünndarm. Der Bürstensaum des Dünndarms geht verloren, was die Resorptionsleistung des Dünndarms stört und zu einer Malabsorption führt. Dies kann die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, Nährstoffe aufzunehmen, und zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen.

Im medizinischen Kontext wird Zöliakie als eine Autoimmunerkrankung definiert, bei der das Immunsystem fälschlicherweise gesundes Gewebe angreift und schädigt, in diesem Fall die Dünndarmzotten. Die genaue Ursache für diese Reaktion ist noch nicht vollständig verstanden, aber genetische Faktoren spielen eine entscheidende Rolle. Es ist wichtig zu betonen, dass Zöliakie nicht nur eine einfache Nahrungsmittelunverträglichkeit ist, sondern eine ernsthafte Erkrankung, die eine lebenslange glutenfreie Ernährung erfordert.

Die Bedeutung von Zöliakie in der medizinischen Forschung und Praxis hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen, da immer mehr Menschen diagnostiziert werden und das Bewusstsein für die Krankheit wächst. Es ist von entscheidender Bedeutung, Zöliakie frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln, um potenzielle Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.“

Werbung
Nutri+ Shop

Ursachen von Zöliakie

Zöliakie ist eine komplexe Erkrankung, die durch eine Kombination von genetischen, immunologischen und umweltbedingten Faktoren ausgelöst wird. Die Reaktion des Körpers auf Gluten, insbesondere im Dünndarm, steht im Mittelpunkt der Erkrankung. Die genauen Ursachen und Mechanismen, die zur Entwicklung von Zöliakie führen, sind Gegenstand intensiver Forschung und Debatte. Im Folgenden werden die Hauptursachen und Risikofaktoren für Zöliakie erörtert.

Autoimmunerkrankung

Zöliakie wird als Autoimmunerkrankung klassifiziert. Das bedeutet, dass das Immunsystem des Körpers fälschlicherweise eigene Zellen und Gewebe angreift, in diesem Fall die Dünndarmschleimhaut. Bei vielen Autoimmunerkrankungen, wie Diabetes mellitus Typ 1 oder Autoimmunthyreoiditis, ist das Risiko für eine Zöliakie signifikant erhöht. Umgekehrt finden sich Autoimmunerkrankungen bei etwa 35 % der Patienten mit Zöliakie. Die genauen Mechanismen, die zu dieser fehlgeleiteten Immunreaktion führen, sind noch nicht vollständig verstanden.

Genetische Faktoren und Vererbung

Die genetische Prädisposition spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Zöliakie. Personen mit bestimmten genetischen Markern, insbesondere den HLA-Genotypen DQ2 und DQ8, haben ein erhöhtes Risiko, an Zöliakie zu erkranken. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht jeder mit diesen Genotypen die Krankheit entwickelt. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Zöliakie in Familien gehäuft vorkommen kann, was auf eine vererbte Komponente hindeutet. Personen mit einer Familiengeschichte von Zöliakie gehören zu den Risikogruppen und könnten von regelmäßigen Screenings profitieren.

Weitere Ursachen und Risikofaktoren

Neben den o. g. Hauptursachen gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die das Risiko einer Zöliakie erhöhen können. Dazu gehören bestimmte Umweltfaktoren, die Exposition gegenüber Gluten in einem frühen Lebensalter und möglicherweise auch virale Infektionen. Darüber hinaus können bestimmte Zustände und Erkrankungen, wie beispielsweise eine unbehandelte Zöliakie während der Schwangerschaft, das Risiko für Komplikationen wie Frühgeburten oder Totgeburten erhöhen.

Werbung
Foodspring

Differenzialdiagnosen und assoziierte Erkrankungen

Es gibt einige Erkrankungen und Zustände, die Symptome aufweisen, die denen der Zöliakie ähneln. Diese gilt es von der Zöliakie zu unterscheiden, da die Behandlungsansätze variieren können.

  • Tropische Sprue und andere Erkrankungen: Die tropische Sprue zeigt Symptome, die der Zöliakie ähneln, benötigt jedoch einen anderen Behandlungsansatz. Zudem gibt es Zusammenhänge zwischen Zöliakie und anderen Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 1 oder Morbus Addison.
  • Zöliakie vs. Nicht-Zöliakie-Weizen-Sensitivität (NCWS) vs. Weizenallergie: Während Zöliakie eine Autoimmunreaktion gegen Gluten darstellt, handelt es sich bei NCWS um eine Überempfindlichkeit ohne immunologischen Nachweis. Die Weizenallergie hingegen ist eine echte Allergie gegen Proteine im Weizen und nicht spezifisch gegen Gluten.

Insgesamt ist Zöliakie eine komplexe Erkrankung, die durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Ein besseres Verständnis dieser Faktoren kann dazu beitragen, Risikogruppen zu identifizieren und effektive Präventions- und Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Zöliakie: Erscheinungsformen, Symptome und Begleiterscheinungen

öliakie ist eine komplexe Erkrankung, die sich in vielfältigen Erscheinungsformen manifestiert und eine Reihe von Symptomen mit sich bringt. Während einige Betroffene deutliche klinische Anzeichen aufweisen, können andere nur geringfügige oder gar keine Symptome zeigen. Darüber hinaus sind die Begleiterscheinungen der Krankheit und ihre Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen von großer Bedeutung.

Häufigkeit und Manifestation

Interessanterweise weist nur ein kleiner Teil (ca. 10 %) der Betroffenen typische Symptome auf. Bei den meisten liegen nur wenige oder untypische Beschwerden vor, und eine Vielzahl ist sogar völlig beschwerdefrei. Es ist bemerkenswert, dass Frauen häufiger von Zöliakie betroffen sind als Männer. Der Zeitpunkt der Manifestation kann in jedem Lebensalter auftreten, wobei besonders typische Zeitpunkte das Ende des Säuglingsalters (2–3 Monate nach Beginn getreidehaltiger Ernährung, also Ende des 1. Lebensjahres/Anfang des 2. Lebensjahres) und die 4. Lebensdekade sind.

Werbung
Vitafy

Formen der Zöliakie und ihre Symptome

Zöliakie präsentiert sich nicht nur in einer einzigen Form, sondern variiert in ihrer Ausprägung und den damit verbundenen Symptomen. Abhängig von der individuellen Reaktion des Körpers auf Gluten können unterschiedliche klinische Bilder auftreten.

1. Klassische Zöliakie: Die klassische Form der Zöliakie manifestiert sich meistens im frühen Kleinkindalter nach der Einführung glutenhaltiger Kost. Zu den Symptomen gehören chronische Durchfälle, voluminöse und oft fettglänzende, übelriechende Stühle, Eiweißmangelödeme und v. a. eine Gedeihstörung. Das typische Krankheitsbild beim Kleinkind umfasst ein aufgetriebenes Abdomen, Wachstumsretardierung, Muskelhypotrophie, Anorexie und eine Veränderung des Verhaltens.

2. Symptomatische Zöliakie: Das heutige Erscheinungsbild der Zöliakie hat sich so verändert, dass die klassische Form nicht mehr die häufigste ist. Die meisten Betroffenen mit symptomatischer Zöliakie leiden unter unspezifischen gastrointestinalen Beschwerden wie chronischer Obstipation, Blähungen, ausladendem Abdomen, Bauchschmerzen und Dyspepsie. Auch Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Leistungsminderung und Depressionen können Symptome sein.

3. Subklinische Zöliakie: Bei dieser Form berichten Betroffene trotz zöliakiespezifischer Serologie und typischen Veränderungen in den Dünndarmbiopsien keine Symptome. Es können jedoch auffällige Laborbefunde vorliegen, wie Eisenmangelanämie oder erhöhte Transaminasen. Gelegentlich berichten Betroffene nach Beginn einer glutenfreien Diät klinische Veränderungen, wie eine Verbesserung ihrer Leistungs- oder Konzentrationsfähigkeit.

4. Potenzielle Zöliakie: Hier sind die zöliakiespezifischen Antikörper positiv, aber die Histologie der Dünndarmschleimhaut zeigt keine Zottenatrophie oder Kryptenhyperplasie.

5. Refraktäre Zöliakie: Diese Form tritt auf, wenn trotz strikter glutenfreier Diät über 12 Monate hinweg Zeichen der Malabsorption und eine Persistenz der Zottenatrophie nachweisbar sind.

Die Symptome und der Schweregrad der Zöliakie können variabel sein. Daher ist es nicht sinnvoll, von typischen oder atypischen Symptomen zu sprechen. Die korrekte Diagnose und Behandlung sind entscheidend für das Wohlbefinden der Betroffenen.

Werbung
Gourvita Feinkost

Spezifische Symptome und Anzeichen von Zöliakie

Zöliakie Symptome
Müdigkeit und Leistungsminderung können Symptome einer Zöliakie sein (© Prostock-studio / Envato)

Die klinischen Manifestationen von Zöliakie sind vielfältig und können von subtilen bis zu schwerwiegenden Symptomen reichen. Während einige Betroffene deutliche Anzeichen und Beschwerden aufweisen, können andere nur geringfügige oder gar keine Symptome zeigen. Dies macht die Diagnose oft herausfordernd und erfordert ein hohes Maß an klinischem Bewusstsein.

Zöliakie präsentiert sich in unterschiedlichen Ausprägungen, abhängig von der individuellen Reaktion des Körpers auf Gluten:

Allgemeine Symptome: Die allgemeinen Symptome von Zöliakie können variieren und sind oft unspezifisch. Dazu gehören Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit, Übellaunigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Einige Betroffene können auch unter Mangelernährung leiden, was zu Gewichtsverlust und Anämie führt. Dies kann zu weiteren Komplikationen wie Knochenschwäche (Osteoporose) durch einen Mangel an Calcium und Vitamin D führen.

Verdauungssymptome: Verdauungsprobleme sind bei Zöliakie-Patienten häufig. Dazu gehören Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen (Flatulenz), Steatorrhö (fettiger Stuhl) und Völlegefühl. Einige Menschen entwickeln auch eine Laktoseintoleranz, die zusätzliche Verdauungsbeschwerden verursachen kann. Bei einigen Menschen können diese Symptome so schwerwiegend sein, dass sie zu einer erheblichen Gewichtsabnahme und Proteinmangel, der zu Ödemen führen kann, führen.

Äußerliche Symptome: Einige Betroffene können einen Trommelbauch, Muskelatrophie und ein geringes Unterhautfettgewebe (bekannt als „Tabaksbeutelgesäß“) aufweisen.

Hautsymptome: Bei manchen Menschen mit Zöliakie tritt eine Hauterkrankung namens Dermatitis herpetiformis Duhring auf, die sich als juckender, blasenbildender Hautausschlag manifestiert, häufig an den Ellbogen, Knien und dem Gesäß. Die Hauterscheinungen können sich unter einer glutenfreien Diät bessern oder sogar verschwinden.

Neurologische und psychische Symptome: Zöliakie kann bei Betroffenen zu neurologischen und psychischen Symptomen führen. Dazu zählen Nervenschäden in Händen und Füßen, Sehstörungen, Verhaltensauffälligkeiten sowie psychische Beschwerden wie Depressionen oder Angstzustände.

Werbung
Yazio Rabatt

Reproduktive Symptome: Einige Frauen mit Zöliakie können Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden oder Fehlgeburten erleiden. Es besteht auch ein erhöhtes Risiko für Komplikationen während der Geburt.

Weitere gesundheitliche Auswirkungen: Zöliakie kann die normale Funktion der Milz beeinträchtigen, was das Risiko von Infektionen erhöht. Darüber hinaus besteht ein erhöhtes Risiko für andere Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes und Autoimmunlebererkrankungen.

Symptome bei Kindern: Bei Kindern manifestiert sich Zöliakie oft durch Verdauungsprobleme, Wachstumsverzögerungen und Gedeihstörungen. Verhaltensänderungen, Reizbarkeit und ein verspäteter Beginn der Pubertät können ebenfalls auftreten. Es ist zu betonen, dass eine frühzeitige Diagnose und eine glutenfreie Diät zu einem normalen Wachstum führen können.

Weitere Symptome und Anzeichen: Es gibt viele andere Symptome und Anzeichen von Zöliakie, die je nach Person variieren können. Dazu gehören Zahnprobleme, Haarausfall und Gewichtszunahme. Einige Menschen können auch eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Gluten entwickeln, was zu allergischen Reaktionen führen kann. Bei Erwachsenen können zusätzlich Gelenkschmerzen auftreten.

Zöliakie ist somit eine ernsthafte Erkrankung, die eine Behandlung erfordert. Wenn du glaubst, dass du oder jemand, den du kennst, Symptome von Zöliakie hat, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen und sich testen zu lassen. Es gibt verschiedene Tests, darunter Bluttests und Gentests, die helfen können, Zöliakie zu diagnostizieren. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, die Symptome zu lindern und langfristige Gesundheitsprobleme zu verhindern.

Mikronährstoffdefizite und Risiken bei Zöliakie

Abgesehen von den bereits diskutierten Symptomen und Erscheinungsformen, gibt es auch ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Mikronährstoffdefizite bei Betroffenen. Diese Defizite können sowohl durch die Krankheit selbst als auch durch die notwendige glutenfreie Diät verursacht werden.

Werbung
Yazio Rabatt

Mikronährstoffdefizite bei Zöliakie

  1. Eisen: Eisenmangel ist bei Zöliakie-Patienten weit verbreitet. Dies liegt daran, dass der beschädigte Dünndarm die Aufnahme dieses wichtigen Minerals beeinträchtigt. Ein Eisenmangel kann zu Anämie führen, die sich durch Symptome wie Müdigkeit, Schwäche und blasse Haut manifestiert.
  2. Calcium und Vitamin D: Die Malabsorption von Calcium und Vitamin D ist ebenfalls ein häufiges Problem bei Zöliakie-Patienten. Dies kann zu Krämpfen, Knochenschwäche und -brüchigkeit führen, weshalb eine regelmäßige Überwachung und ggf. eine Supplementierung notwendig ist.
  3. Folsäure: Ein Mangel an diesem B-Vitamin kann zu einer bestimmten Art von Anämie führen, die als megaloblastäre Anämie bekannt ist. Darüber hinaus ist Folsäure für die DNA-Synthese und die Zellteilung unerlässlich.
  4. Vitamin B12: Ein Mangel an Vitamin B12 kann ebenfalls zu megaloblastärer Anämie sowie zu neurologischen Problemen führen.
  5. Zink: Zink spielt eine zentrale Rolle bei vielen körperlichen Prozessen, einschließlich der Immunfunktion. Ein Mangel kann das Immunsystem schwächen und die Wundheilung beeinträchtigen.

Risiken durch Mikronährstoffdefizite

Die o. g. Mikronährstoffdefizite können zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen. Zum Beispiel kann ein Mangel an Vitamin D und Calcium das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche erhöhen. Ein Eisenmangel kann die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und das Risiko für Infektionen erhöhen. Ein Mangel an B-Vitaminen kann neurologische Probleme und Anämie verursachen.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Zöliakie-Patienten regelmäßig auf Mikronährstoffdefizite untersucht werden. Bei Bedarf sollten sie mit Nahrungsergänzungsmitteln versorgt werden, um mögliche Mängel auszugleichen. Es ist auch wichtig, dass die glutenfreie Diät, die zur Behandlung von Zöliakie notwendig ist, ausgewogen und nährstoffreich ist, um das Risiko von Mikronährstoffdefiziten zu minimieren.

Komplikationen bei Zöliakie

Zöliakie, eine Autoimmunerkrankung, die durch den Verzehr von Gluten ausgelöst wird, kann bei Nichtbehandlung zu verschiedenen Komplikationen führen. Einige dieser Komplikationen sind:

Werbung
Yazio Rabatt
  • Sekundärer Laktasemangel: Bei Zöliakie kann die Darmschleimhaut beschädigt werden, was zu einem Mangel an Laktase führt. Laktase ist das Enzym, das für den Abbau von Laktose, dem in Milchprodukten enthaltenen Zucker, verantwortlich ist. Ein Mangel an diesem Enzym kann zu Symptomen wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen führen, insbesondere nach dem Verzehr von Milchprodukten.
  • T-Zell-Lymphom: Eine der schwerwiegenderen Komplikationen von Zöliakie ist das erhöhte Risiko für bestimmte Arten von Krebs, insbesondere das T-Zell-Lymphom des Dünndarms. Dies ist eine seltene, aber aggressive Krebsart, die sich in den Zellen des Immunsystems entwickelt.
  • Adenokarzinom des Dünndarms: Neben dem T-Zell-Lymphom kann Zöliakie auch das Risiko für Adenokarzinome des Dünndarms erhöhen. Dies ist eine Form von Krebs, die sich in den Drüsenzellen des Dünndarms entwickelt.

Die strikte Einhaltung einer glutenfreien Diät kann das Risiko dieser Komplikationen erheblich reduzieren. Daher ist es für Personen mit Zöliakie von entscheidender Bedeutung, sich regelmäßig ärztlich untersuchen zu lassen und sicherzustellen, dass sie keine Gluten enthaltenden Lebensmittel zu sich nehmen.

Zöliakie kann weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit haben, die über die direkten Symptome der Krankheit hinausgehen. Die Beachtung und Behandlung von Mikronährstoffdefiziten ist ein wesentlicher Aspekt der Versorgung von Zöliakie-Patienten. Durch regelmäßige Überwachung und gezielte Ernährungsinterventionen können viele der mit diesen Defiziten verbundenen Risiken vermieden oder minimiert werden.

Zusammenfassung und Ausblick

Zöliakie ist eine komplexe Autoimmunerkrankung, die durch eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten ausgelöst wird. Sie kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern, von Verdauungsbeschwerden bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Mikronährstoffdefiziten. Diese Vielfalt an Symptomen unterstreicht die Notwendigkeit einer frühzeitigen Erkennung und adäquaten Behandlung.

Die rechtzeitige Diagnose und die konsequente Einhaltung einer glutenfreien Diät sind entscheidend, um das Fortschreiten dieser ernstzunehmenden Krankheit zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Es ist von zentraler Bedeutung zu verstehen, dass Zöliakie nicht nur den Verdauungstrakt betrifft, sondern systemische Auswirkungen auf den gesamten Körper haben kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass Zöliakie nicht nur eine Erkrankung des Verdauungssystems ist, sondern den gesamten Körper betreffen kann. Daher ist ein umfassendes Verständnis der Krankheit und ihrer Auswirkungen unerlässlich, um eine optimale Versorgung und Lebensqualität für die Betroffenen zu gewährleisten.

Werbung
Nutri+ Shop

Für alle, die mehr über die Diagnose und Therapie von Zöliakie erfahren möchten, bieten die nächsten Teilen der Artikelreihe zum Thema Zöliakie fundierte und praxisnahe Informationen.

Werbung
Gymondo Vielsitzer

Mehr zum Thema Ernährung

Anti-Aging-Ernährung: Was die Haut braucht, um gesund zu altern

Intuitives Essen: Gesund, entspannt und ganz ohne Kalorienzählen

Beste Diät zum Abnehmen: Kalorien, Makros oder Meal-Timing?

Einfache Low Carb Gerichte: Für Frühstück, Mittag- & Abendessen

Einstieg in die Low-Carb-Ernährung: So gelingt dir der Start

Was ist Intervallfasten? Methoden, Vorteile, Nachteile & Einstieg

Werbung
Gymondo Präventionskurse

Neueste Artikel

Obesitas-Hypoventilationssyndrom: Harmlos oder gefährlich?

Effektives Homeworkout statt Gym: 5 Online-Fitness-Alternativen

Abwehrkräfte stärken: So bringst du dein Immunsystem auf Trab!

Auberginenauflauf vegetarisch genießen – Ein Klassiker aus Italien

Gewichtszunahme trotz Sport: Ursachen, Lösungen und Tipps

Vegetarische Lasagne: So gut, dass man das Fleisch nicht vermisst

Werbung
Yazio Rabatt