Der Einfluss von Alkohol auf eine Diät und Sport: Ein Balanceakt

Von Alicia
Aktualisiert am

In unserer Gesellschaft ist Alkohol allgegenwärtig und oft ein fester Bestandteil sozialer Aktivitäten. Ob bei geselligen Treffen mit Freunden, Feierlichkeiten oder einfach nur zur Entspannung nach einem langen Arbeitstag – alkoholische Getränke gehören für viele Menschen zum Alltag dazu. Doch was geschieht, wenn wir gleichzeitig auch eine gesunde Ernährung und regelmäßigen Sport in unseren Lebensstil integrieren möchten? Der Einfluss von Alkohol auf eine Diät und sportliche Aktivitäten ist ein Thema, das selbst in der Welt der Fitness und gesunden Ernährung immer wieder kontrovers diskutiert wird.

Ist es möglich, ein gesundes Gleichgewicht zwischen einem sozialen Leben, Genuss und unseren Fitnesszielen zu finden? In diesem Blogartikel werden wir uns genau mit diesem Balanceakt auseinandersetzen. Wir schauen uns an, wie Alkohol die Kalorienbilanz verändert und welche Rolle er im Stoffwechsel spielt. Weiterhin untersuchen wir, wie sich der Alkoholkonsum auf die Fettverbrennung und die Fähigkeit des Körpers zur Muskelregeneration auswirkt. Außerdem werden wir die psychologischen Aspekte des Alkoholkonsums im Kontext von sportlicher Disziplin, Motivation und sozialem Druck beleuchten.

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Ein gesunder Lebensstil erfordert nicht zwangsläufig einen gänzlichen Verzicht auf Alkohol, aber es ist wichtig, sich bewusst zu sein, wie sich alkoholische Getränke auf unsere Bemühungen in Bezug auf Ernährung und Sport auswirken können. Dieser Blogartikel wird dir dabei helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und die richtige Balance zwischen Genuss, Geselligkeit und deiner Gesundheit zu finden.

Alkohol und Körpergewicht: Macht Alkohol dick?

Macht Alkohol dick?
Alkohol liefert 7,1 kcal/g (fast so viel wie Fett) und wirkt zudem appetitanregend.

Die Beziehung zwischen Alkohol und dem Körpergewicht ist komplexer als oft angenommen. Während sich viele von uns mit den Kalorien von Lebensmitteln beschäftigen, wird dem Kaloriengehalt von Alkohol häufig weniger Beachtung geschenkt. Die Tatsache, dass die Nährwertkennzeichnung für viele alkoholische Getränke nicht verpflichtend ist, erschwert es, den Durchblick zu behalten. Dies kann negative Folgen auf die Kalorienbilanz und das Körpergewicht nach sich ziehen.

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Kaloriengehalt von Alkohol: Viele „leere“ Kalorien

Ein wesentlicher Aspekt, der oft übersehen wird, ist, dass alkoholische Getränke äußerst kalorienreich sind1Sim F. (2015). Alcoholic drinks contribute to obesity and should come with mandatory calorie counts. BMJ (Clinical research ed.)350, h2047. https://doi.org/10.1136/bmj.h2047.. Alkohol (Ethanol) besitzt mit 7,1 kcal/g eine hohe Energiedichte, die fast doppelt so hoch ausfällt wie bei Kohlenhydraten und Proteinen (4,1 kcal/g) und nur noch von Fett (9,3 kcal/g) übertroffen wird. Alkohol ist somit ein wichtiger Energielieferant2Paton A. (2005). Alcohol in the body. BMJ (Clinical research ed.)330(7482), 85–87. https://doi.org/10.1136/bmj.330.7482.85., der jedoch keine essenziellen Nährstoffe liefert. Gleichzeitig enthalten alkoholische Getränke oft nicht nur Kalorien aus Alkohol selbst, sondern auch aus anderen Zutaten wie Zucker. Der Kaloriengehalt alkoholischer Getränke kann je nach Alkohol- und Zuckergehalt schwanken, wobei Ethanol und zugesetzte Zucker die Haupttreiber für den Kaloriengehalt sind. Ein Bier (0,5 l) mit 4,8 % Vol. liefert beispielsweise etwa 158 kcal, ein Glas (0,2 l) trockener Rotwein mit 13,5 % Vol. etwa 160 kcal und ein Glas (0,1 l) trockener Sekt mit 12,5 % Vol. etwa 82 kcal. Zudem werden die Kalorien aus Alkohol vom Körper effizient verwertet. Obwohl Ethanol einen hohen thermogenen Effekt zwischen 10 bis 30 % hat, scheint er die Energiebilanz nicht positiv zu beeinflussen3Westerterp K. R. (2004). Diet induced thermogenesis. Nutrition & metabolism1(1), 5. https://doi.org/10.1186/1743-7075-1-5..

Alkohol und Stoffwechsel: Nachteile im Doppelpack

Alkohol kann den Stoffwechsel und die Energiebilanz auf verschiedene Weise nachteilig beeinflussen. Einerseits kann er die Fettoxidation verringern, was bedeutet, dass der Körper weniger Fett verbrennt, wenn Alkohol im System ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Ethanol – ein Zellgift – nicht im Körper gespeichert werden kann und daher vorrangig und kontinuierlich oxidiert wird. Wenn Ethanol zusammen mit Nahrung aufgenommen wird, wird es schnell zur Hauptenergiequelle, wobei es zeitweise Fett und Kohlenhydrate von der Oxidation verdrängt4Schutz Y. (2000). Role of substrate utilization and thermogenesis on body-weight control with particular reference to alcohol. The Proceedings of the Nutrition Society59(4), 511–517. https://doi.org/10.1017/s0029665100000744.. Acetat, ein Metabolit des Alkohols, dient dabei als Energiequelle, die die Fettoxidation behindert und insbesondere die Entstehung von viszeraler Adipositas (Bauchfett) fördern kann 5Golzarand, M., Salari-Moghaddam, A., & Mirmiran, P. (2022). Association between alcohol intake and overweight and obesity: a systematic review and dose-response meta-analysis of 127 observational studies. Critical reviews in food science and nutrition62(29), 8078–8098. https://doi.org/10.1080/10408398.2021.1925221.. Zusätzlich erhöht Alkohol über die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol erhöhen, das ebenfalls mit abdominaler Adipositas in Verbindung steht6van der Valk, E. S., Savas, M., & van Rossum, E. F. C. (2018). Stress and Obesity: Are There More Susceptible Individuals?. Current obesity reports7(2), 193–203. https://doi.org/10.1007/s13679-018-0306-y..

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Andererseits kann Alkohol den Appetit anregen und die Nahrungsaufnahme stimulieren7Yeomans M. R. (2010). Alcohol, appetite and energy balance: is alcohol intake a risk factor for obesity?. Physiology & behavior100(1), 82–89. https://doi.org/10.1016/j.physbeh.2010.01.012.. Diese Stimulation kann z. T. auf eine Enthemmung zurückgeführt werden, die die Hemmschwelle für eine weitere Kalorienzufuhr senkt, insbesondere bei zuvor gemiedenen Lebensmitteln. Durch den „What-The-Hell-Effekt“ neigen einige Personen dazu, einmal gebrochene Ernährungsregeln weiter zu ignorieren, was zusammen mit einer appetitanregenden Hormonwirkung und sozialen Einflüssen die Gesamtenergieaufnahme steigern kann. Der begleitende Verzehr anderer, ggf. fett- und energiereicher Lebensmittel, kann in diesem Kontext zu einer deutlich erhöhten Kalorienzufuhr beitragen8Cummings, J. R., Gearhardt, A. N., Ray, L. A., Choi, A. K., & Tomiyama, A. J. (2020). Experimental and observational studies on alcohol use and dietary intake: a systematic review. Obesity reviews : an official journal of the International Association for the Study of Obesity21(2), e12950. https://doi.org/10.1111/obr.12950. 9Fong, M., Scott, S., Albani, V., Adamson, A., & Kaner, E. (2021). ‚Joining the Dots‘: Individual, Sociocultural and Environmental Links between Alcohol Consumption, Dietary Intake and Body Weight-A Narrative Review. Nutrients13(9), 2927. https://doi.org/10.3390/nu13092927.. Wird Alkohol zusammen mit Nahrung konsumiert, unterdrückt er interessanterweise nicht die Aufnahme anderer Makronährstoffe, um seinen eigenen Energiegehalt zu kompensieren10Yeomans M. R. (2004). Effects of alcohol on food and energy intake in human subjects: evidence for passive and active over-consumption of energy. The British journal of nutrition92 Suppl 1, S31–S34. https://doi.org/10.1079/bjn20041139.. Der Konsum von Alkohol führt somit nicht zu einer entsprechenden Verringerung der spontanen Nahrungszufuhr. Das bedeutet, dass die Kalorien aus Alkohol tendenziell „on top“ zu der normalen täglichen Kalorienaufnahme hinzukommen.11Caton, S. J., Nolan, L. J., & Hetherington, M. M. (2015). Alcohol, Appetite and Loss of Restraint. Current obesity reports4(1), 99–105. https://doi.org/10.1007/s13679-014-0130-y.

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Alkohol als Risikofaktor für Übergewicht

Ethanol wird im Körper als Energiequelle genutzt und sollte daher in der täglichen Energiebilanz berücksichtigt werden. Trotz seiner relativ hohen Thermogenese, gibt es kaum Hinweise darauf, dass die Netto-Energiemenge aus Alkohol signifikant geringer ausfällt und die enthaltenen Kalorien daher „nicht zählen“12Poppitt S. D. (2015). Beverage Consumption: Are Alcoholic and Sugary Drinks Tipping the Balance towards Overweight and Obesity?. Nutrients7(8), 6700–6718. https://doi.org/10.3390/nu7085304. 13Mattes R. D. (2006). Fluid energy–Where's the problem?. Journal of the American Dietetic Association106(12), 1956–1961. https://doi.org/10.1016/j.jada.2006.10.026.. Obwohl Alkohol in vielen Ernährungsformen und Kulturen präsent ist, stellt der regelmäßiger Konsum einen Risikofaktor für Übergewicht und Adipositas dar14Inan-Eroglu, E., Powell, L., Hamer, M., O'Donovan, G., Duncan, M. J., & Stamatakis, E. (2020). Is There a Link between Different Types of Alcoholic Drinks and Obesity? An Analysis of 280,183 UK Biobank Participants. International journal of environmental research and public health17(14), 5178. https://doi.org/10.3390/ijerph17145178.. Alkohol kann die tägliche Energiezufuhr um 5–10 % steigern15Gaddini, G. W., Turner, R. T., Grant, K. A., & Iwaniec, U. T. (2016). Alcohol: A Simple Nutrient with Complex Actions on Bone in the Adult Skeleton. Alcoholism, clinical and experimental research40(4), 657–671. https://doi.org/10.1111/acer.13000. und bei jungen Erwachsenen die Energiezufuhr um bis zu 250 kcal/Tag erhöhen16Kwok, A., Dordevic, A. L., Paton, G., Page, M. J., & Truby, H. (2019). Effect of alcohol consumption on food energy intake: a systematic review and meta-analysis. The British journal of nutrition121(5), 481–495. https://doi.org/10.1017/S0007114518003677.. In bestimmten Alters- und Geschlechtsgruppen tragen die konsumierten Alkoholmengen wesentlich zur täglichen Energiezufuhr bei. Obwohl die bisherige Evidenz aufgrund von zahlreichen potenziellen Störvariablen gemischt ist17Siegmann, E. M., Mazza, M., Weinland, C., Kiefer, F., Kornhuber, J., Mühle, C., & Lenz, B. (2022). Meta-analytic evidence for a sex-diverging association between alcohol use and body mass index. Scientific reports12(1), 21869. https://doi.org/10.1038/s41598-022-25653-w. 18Sayon-Orea, C., Martinez-Gonzalez, M. A., & Bes-Rastrollo, M. (2011). Alcohol consumption and body weight: a systematic review. Nutrition reviews69(8), 419–431. https://doi.org/10.1111/j.1753-4887.2011.00403.x. 19AlKalbani, S. R., & Murrin, C. (2023). The association between alcohol intake and obesity in a sample of the Irish adult population, a cross-sectional study. BMC public health23(1), 2075. https://doi.org/10.1186/s12889-023-16946-4., kann dieser Mehrkonsum die Energiebilanz und damit das Körpergewicht negativ beeinflussen. Es zeigt sich, dass mit steigendem Alkoholkonsum das Risiko für Übergewicht und Adipositas wächst, insbesondere wenn die zusätzlichen Kalorien nicht durch eine kalorienärmere Ernährung oder erhöhte körperliche Aktivität ausgeglichen werden20Robinson, E., Humphreys, G., & Jones, A. (2021). Alcohol, calories, and obesity: A rapid systematic review and meta-analysis of consumer knowledge, support, and behavioral effects of energy labeling on alcoholic drinks. Obesity reviews : an official journal of the International Association for the Study of Obesity22(6), e13198. https://doi.org/10.1111/obr.13198. 21Traversy, G., & Chaput, J. P. (2015). Alcohol Consumption and Obesity: An Update. Current obesity reports4(1), 122–130. https://doi.org/10.1007/s13679-014-0129-4. 22Tayie, F. A., & Beck, G. L. (2016). Alcoholic beverage consumption contributes to caloric and moisture intakes and body weight status. Nutrition (Burbank, Los Angeles County, Calif.)32(7-8), 799–805. https://doi.org/10.1016/j.nut.2016.01.013. 23Lu, T., Nakanishi, T., Yoshiji, S., Butler-Laporte, G., Greenwood, C. M. T., & Richards, J. B. (2023). Dose-dependent Association of Alcohol Consumption With Obesity and Type 2 Diabetes: Mendelian Randomization Analyses. The Journal of clinical endocrinology and metabolism108(12), 3320–3329. https://doi.org/10.1210/clinem/dgad324..

Beispiel: Schleichende Gewichtszunahme

Eine 70 kg schwere Frau mit einem Energiebedarf von etwa 2.000 kcal/Tag, die täglich zusätzlich ein Glas Wein mit etwa 160 kcal trinkt, könnte über das Jahr gerechnet (365 Tage) einen signifikanten Kalorienüberschuss aufbauen. Diese zusätzlichen Kalorien können innerhalb eines Jahres zu einer Gewichtszunahme von rund 5 kg führen, wenn sie nicht durch erhöhte körperliche Aktivität oder eine entsprechende Anpassung der Ernährung ausgeglichen werden:

Gewichtszunahme durch Alkohol
Beispiel: Schleichende Gewichtszunahme durch Alkohol (Berechnung: Body Weight Planner)

Dieses Beispiel verdeutlicht die kumulative Wirkung von Alkoholkonsum auf die Kalorienbilanz. Selbst geringere Alkoholmengen, die auf den ersten Blick unerheblich erscheinen mögen, können langfristig zu einer erheblichen Gewichtszunahme führen, wenn keine kalorische Kompensation erfolgt. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren kann sich dies zu einer signifikanten Gewichtszunahme summieren, wenn der Alkoholkonsum konstant bleibt und keine Anpassungen im Lebensstil vorgenommen werden. Daher ist es wichtig, auch den scheinbar geringen Mengen an Kalorien, die Alkohol mit sich bringt, Beachtung zu schenken und bei der Planung der Ernährung und Bewegung zu berücksichtigen.

Praktische Tipps für den Umgang mit Alkohol in der Diät

Vielleicht bist du gerade auf dem Weg zu einem gesünderen Lebensstil oder möchtest deine Diätziele erreichen. Hierbei spielt der Umgang mit Alkohol eine wichtige Rolle. Da Alkohol zusätzliche Kalorien liefert und den Appetit anregen kann, ohne die Aufnahme anderer Makronährstoffe zu kompensieren, ist es entscheidend, den Alkoholkonsum bewusst zu gestalten. Wenn du nicht völlig auf Alkohol verzichten möchtest, können dir folgenden Tipps dabei helfen, den Konsum zu kontrollieren:

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  • Wähle deine Getränke bewusst: Bevorzuge Getränke mit einem geringeren Alkohol- und Zuckergehalt, wie z. B. Leichtbier, zuckerfreien Radler oder trockenen Rotwein anstatt süßen Cocktails und Likören. So reduzierst du die zusätzliche Kalorienaufnahme.
  • Entdecke alkoholfreie Alternativen: Probiere alkoholfreie Varianten deiner Lieblingsgetränke aus. Es gibt eine Vielzahl von alkoholfreien Bieren, Weinen und sogar Mocktails, die den Geschmack ihrer alkoholischen Gegenstücke imitieren, ohne zusätzliche Kalorien aus Alkohol zu liefern und deinen Stoffwechsel nachteilig zu beeinflussen.
  • Setze klare Grenzen: Bestimme im Voraus, wie viele alkoholische Getränke du konsumieren möchtest. Setze das Limit beispielsweise bei zwei Bier am Abend, um den Überblick zu behalten und unnötige Kalorien zu vermeiden.
  • Lösche Durst mit Wasser: Trinke vor und zwischen alkoholischen Getränken ein Glas Wasser, um deinen Durst (nicht mit Alkohol) zu stillen und so die Kalorienzufuhr aus alkoholischen Getränken zu reduzieren. Trinke z. B. ein Glas Wasser vor und nach einem Glas Wein.
  • Behalte die Energiebilanz im Blick: Alkohol macht nicht per se „dick“, doch der regelmäßige Konsum kann unbemerkt die tägliche Kalorienzufuhr erhöhen und die Energiebilanz beeinträchtigen. Überwache deinen Alkoholkonsum und berücksichtige ihn in deinem Ernährungs- und Bewegungsplan, um eine schleichende Gewichtszunahme zu vermeiden.

Durch bewusste Entscheidungen kannst du deine Diät unterstützen und gleichzeitig den Genuss von Alkohol in Maßen beibehalten. Gelegentlicher Alkoholkonsum muss die Bemühungen um eine gesunde Ernährung und Gewichtabnahme bzw. -kontrolle nicht zwangsläufig untergraben. Allerdings ist es wichtig, sich der Wechselwirkungen zwischen Alkoholkonsum, Kalorienzufuhr und Stoffwechsel bewusst zu sein, um eine gesunde Balance zu finden und aufrechtzuerhalten.

Alkohol steigert den Genuss beim Essen und regt den Appetit an. Allerdings ist der Konsum eines alkoholischen Getränks oft mit einer unzureichenden Energiekompensation verbunden. Die Kalorien aus Alkohol können sich zur Gesamtenergieaufnahme addieren und darüber hinaus zum weiteren Essen anregen. Für diejenigen, die abnehmen möchten, ist die Begrenzung des Alkoholkonsums daher ein effektiver Weg, die Kalorienzufuhr zu verringern.

Alkohol und Muskelaufbau: Passt das zusammen?

Alkohol Muskelaufbau
Wer Muskeln aufbauen möchte, sollte Alkoholexzesse vermeiden.

Muskelaufbau und Alkohol scheinen auf den ersten Blick kaum vereinbar, da das Streben nach Masse, Definition und Kraft im Kontrast zum Konsum alkoholhaltiger Getränke steht. Dennoch ist Alkohol nicht nur in der Allgemeinbevölkerung, sondern auch im Sport weit verbreitet24Exner, J., Bitar, R., Berg, X., Pichler, E. M., Herdener, M., Seifritz, E., & Claussen, M. C. (2021). Use of psychotropic substances among elite athletes – a narrative review. Swiss medical weekly151, w20412. https://doi.org/10.4414/smw.2021.20412. 25McDuff, D., Stull, T., Castaldelli-Maia, J. M., Hitchcock, M. E., Hainline, B., & Reardon, C. L. (2019). Recreational and ergogenic substance use and substance use disorders in elite athletes: a narrative review. British journal of sports medicine53(12), 754–760. https://doi.org/10.1136/bjsports-2019-100669.. Während moderate Mengen gelegentlich und in Maßen ihren Platz haben mögen, kann der regelmäßige und starke Alkoholkonsum die Anstrengungen im Fitnessstudio zunichtemachen.

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Proteinsynthese und Muskelregeneration

Der Alkoholkonsum kann sowohl unmittelbar als auch langfristig die Proteinsynthese und Muskelregeneration beeinträchtigen. Nach dem Training ist es entscheidend, die Glykogenspeicher wieder aufzufüllen und die Muskelproteinsynthese (MPS) zu stimulieren. Alkohol kann viele Aspekte des Erholungsprozesses stören. Die Proteinsynthese und die daraus resultierende Muskelhypertrophie scheinen durch Ethanol direkt beeinflusst zu werden. So kann Alkohol den mTORC1-Signalweg unterdrücken, einen entscheidenden regulatorischen Pfad, der die MPS und somit das Muskelwachstum steuert26Simon, L., Bourgeois, B. L., & Molina, P. E. (2023). Alcohol and Skeletal Muscle in Health and Disease. Alcohol research : current reviews43(1), 04. https://doi.org/10.35946/arcr.v43.1.04.. Dies kann bei hohen Alkoholdosen zu einer signifikanten Verringerung der MPS führen, selbst wenn ausreichend Protein konsumiert wird27Parr, E. B., Camera, D. M., Areta, J. L., Burke, L. M., Phillips, S. M., Hawley, J. A., & Coffey, V. G. (2014). Alcohol ingestion impairs maximal post-exercise rates of myofibrillar protein synthesis following a single bout of concurrent training. PloS one9(2), e88384. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0088384.. Ethanol und seine Stoffwechselprodukte stören gezielt die Signalübertragung des Wachstumsfaktors IGF-1 über einen spezifischen Signalweg namens S6K128Kumar, V., Frost, R. A., & Lang, C. H. (2002). Alcohol impairs insulin and IGF-I stimulation of S6K1 but not 4E-BP1 in skeletal muscle. American journal of physiology. Endocrinology and metabolism283(5), E917–E928. https://doi.org/10.1152/ajpendo.00181.2002. 29Levitt, D. E., Luk, H. Y., & Vingren, J. L. (2022). Alcohol, Resistance Exercise, and mTOR Pathway Signaling: An Evidence-Based Narrative Review. Biomolecules13(1), 2. https://doi.org/10.3390/biom13010002.. Dies führt zu einer Beeinträchtigung der Transkription von Genen, die an der Muskelhypertrophie beteiligt sind, insbesondere in Muskelfasern vom schnellen Typ II bzw. Typ IIX („Fast Twitch“)30Steiner, J. L., & Lang, C. H. (2014). Alcohol impairs skeletal muscle protein synthesis and mTOR signaling in a time-dependent manner following electrically stimulated muscle contraction. Journal of applied physiology (Bethesda, Md. : 1985)117(10), 1170–1179. https://doi.org/10.1152/japplphysiol.00180.2014. 31Vingren, J. L., Koziris, L. P., Gordon, S. E., Kraemer, W. J., Turner, R. T., & Westerlind, K. C. (2005). Chronic alcohol intake, resistance training, and muscle androgen receptor content. Medicine and science in sports and exercise37(11), 1842–1848. https://doi.org/10.1249/01.mss.0000176679.80555.cd..

Alkohol kann die Regeneration auch indirekt stören, wenn er unter isokalorischen Bedingungen den Verzehr von Kohlenhydraten und Protein verdrängt. Wenn proteinreiche Lebensmittel während der Erholungsphase nach dem Training durch Alkohol ersetzt werden, wird die MPS nicht optimal stimuliert, was möglicherweise das Muskelwachstum und die Muskelreparatur hemmen kann. Auf diese Weise kann Alkohol auch die Wiederauffüllung der Glykogenspeicher beeinträchtigen, die ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Erholung nach dem Training ist. Wenn Alkohol den Verzehr von Kohlenhydraten verdrängt, führt dies zu einer verringerten Verfügbarkeit von Substrat für die Glykogen-Resynthese. Bei Sportlern, die nach dem Training alkoholische Getränke konsumieren, ist es weniger wahrscheinlich, dass sie die optimalen Ernährungsstrategien für den Erholungsprozess befolgen. Das kann zu einer verlängerten Regenerationszeit, unzureichender Regeneration vor der nächsten Trainingseinheit oder einer beeinträchtigten muskulären Anpassung führen.

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Hormonelle Auswirkungen

Alkohol hat Auswirkungen auf verschiedenen Hormone, die das Muskelwachstum regulieren. Da zählen anabole Hormone wie Testosteron, das die MPS steigert und Wachstumshormon (GH), das über den Wachstumsfaktor IGF-1 anabol wirkt. Cortisol, das den Proteinabbau stimuliert, wird ebenfalls durch Alkohol beeinflusst32Lakićević N. (2019). The Effects of Alcohol Consumption on Recovery Following Resistance Exercise: A Systematic Review. Journal of functional morphology and kinesiology4(3), 41. https://doi.org/10.3390/jfmk4030041.. Ethanol senkt den GH-Plasmaspiegel und verändert die Hypophysenachsen, indem es die Freisetzung des luteinisierenden Hormons (LH) reduziert. Eine gesteigerte Aktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse, Entzündungen und oxidativer Stress tragen ebenfalls zur Verringerung des Testosterons bei. Darüber hinaus aktiviert Alkohol die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse, was über die Freisetzung des Hormons Adrenocorticotropin (ACTH) zu einem erhöhten Cortisolspiegel führt. Dieser möglicherweise stressbedingte Anstieg des Cortisols kann die Testosteronkonzentration senken und damit Auswirkungen auf das Muskelwachstum und die hormonelle Balance haben33Smith, S. J., Lopresti, A. L., & Fairchild, T. J. (2023). The effects of alcohol on testosterone synthesis in men: a review. Expert review of endocrinology & metabolism18(2), 155–166. https://doi.org/10.1080/17446651.2023.2184797..

Die hormonellen Auswirkungen von Alkohol variieren mit der Dosis: Geringe bis moderate Dosen können temporär den Testosteronspiegel erhöhen, während bei höheren Dosen (1,5 g/kg Körpergewicht) ein Rückgang erfolgt34Bianco, A., Thomas, E., Pomara, F., Tabacchi, G., Karsten, B., Paoli, A., & Palma, A. (2014). Alcohol consumption and hormonal alterations related to muscle hypertrophy: a review. Nutrition & metabolism11, 26. https://doi.org/10.1186/1743-7075-11-26 (Retraction published Bianco A, Thomas E, Pomara F, Tabacchi G, Karsten B, Paoli A, Palma A. Nutr Metab (Lond). 2014;11:43).. Bei einem Körpergewicht von 80 kg entspricht dies etwa sechs 0,5-Liter-Flaschen Bier. Der vorübergehende Anstieg bei geringen Dosen resultiert oft aus einer verstärkten Aktivität der Entgiftungsenzyme in der Leber und spiegelt nicht unbedingt die langfristigen positiven Effekte auf den Muskelaufbau wider. Der Rückgang bei hohen Dosen scheint zudem nur bei Männern zu beobachten zu sein, während Frauen einen Anstieg verzeichnen können. Akute hohe Alkoholmengen können bei Männern auch die Aromatisierung von Androgenen erhöhen, was feminisierende Effekte zur Folge haben kann35Barnes M. J. (2014). Alcohol: impact on sports performance and recovery in male athletes. Sports medicine (Auckland, N.Z.)44(7), 909–919. https://doi.org/10.1007/s40279-014-0192-8.. Besonders chronischer und übermäßiger Alkoholkonsum wirkt sich negativ aus, beeinträchtigt die Testosteronproduktion bei Männern, erhöht den Cortisolspiegel und verringert das Testosteron-zu-Cortisol-Verhältnis. Dies kann zu endokriner Dysfunktion führen und den Anpassungsprozess im Krafttraining stören.

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Schlaf, Stimmung und Stoffwechsel

Der Konsum von Alkohol beeinträchtigt den normalen Hormonhaushalt, was sich negativ auf wichtige Faktoren wie Schlafqualität, Stimmung und Stoffwechsel auswirkt. Alkohol kann zwar das Einschlafen erleichtern, stört jedoch die erholsamen Schlafphasen und verkürzt die Schlafdauer36Zheng, D., Yuan, X., Ma, C., Liu, Y., VanEvery, H., Sun, Y., Wu, S., & Gao, X. (2021). Alcohol consumption and sleep quality: a community-based study. Public health nutrition24(15), 4851–4858. https://doi.org/10.1017/S1368980020004553.. Dies führt zu einer Beeinträchtigung der Erholung, des Energieniveaus und der sportlichen Leistungsfähigkeit, insbesondere wenn Sportler nachts Alkohol konsumieren und länger wachbleiben. Darüber hinaus kann zu viel Alkohol („Kater“) die Stimmung negativ beeinflussen und zu depressiver Verstimmung, Kopfschmerzen und Überempfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen führen. Zudem beeinträchtigt Alkohol auch den Glucose- und Lipidstoffwechsel, was sich negativ auf die sportliche Leistungsfähigkeit und Körperzusammensetzung auswirken kann. Daher sollten Sportler, die eine Muskelhypertrophie bzw. Muskeldefinition anstreben oder unter hormonellen Dysbalancen leiden, einen übermäßigen Alkoholkonsum – nicht nur während der Erholungsphasen – vermeiden.

Nährstoffmängel und Mangelernährung

Ein starker Alkoholkonsum kann gravierende Auswirkungen auf die Ernährung und den Nährstoffhaushalt haben, was besonders für Sportler relevant ist, die auf Muskelaufbau abzielen. Kraftsportler benötigen einen fundierten, ausgewogenen Ernährungsplan, um eine optimale sportliche Leistung und körperliche Anpassung zu fördern. Aufgrund der hohen physischen Anforderungen des Trainings sind sie möglicherweise bereits einem höheren Risiko für Nährstoffmängel ausgesetzt als Nicht-Sportler. Regelmäßiger und starker Alkoholkonsum kann das Risiko für Nährstoffmängel und eine Mangelernährung zusätzlich erhöhen. Alkohol liefert zwar viele Kalorien, enthält aber keine essenziellen Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe oder Aminosäuren, die für den Muskelaufbau unerlässlich sind. Stattdessen kann Alkohol diese essenziellen Nährstoffe verdrängen, wenn die Kalorien aus Alkohol getrackt werden und nährstoffreiche Lebensmittel ersetzen.

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Bei Personen, die über 30 % ihrer täglichen Kalorienzufuhr durch Alkohol decken, werden oft signifikante Reduktionen in der Aufnahme von Protein, Fett und wichtigen Vitaminen wie A, C und B (insbesondere Thiamin, aber auch Riboflavin und Vitamin B6) beobachtet37Lieber C. S. (2000). ALCOHOL: its metabolism and interaction with nutrients. Annual review of nutrition20, 395–430. https://doi.org/10.1146/annurev.nutr.20.1.395. 38National Research Council (US) Committee on Diet and Health. Diet and Health: Implications for Reducing Chronic Disease Risk. Washington (DC): National Academies Press (US); 1989. 16, Alcohol. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK218766/.. Auch die Aufnahme von Calcium, Eisen und Ballaststoffen kann unter diesen Umständen leiden39INSERM Collective Expertise Centre. Alcohol: Health effects [Internet]. Paris (FR): Institut national de la santé et de la recherche médicale; 2001. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK7116/.. Ein langfristiger Alkoholkonsum kann zudem die Absorption wichtiger Nährstoffe im Darm beeinträchtigen und deren Stoffwechsel in der Leber stören, was ebenfalls zu Nährstoffmängeln führen kann. Diese Mängel, kombiniert mit der Tendenz von Alkohol, den Proteinabbau zu fördern und die Proteinsynthese zu hemmen, können das Muskelwachstum erheblich beeinträchtigen und die Muskelerholung nach dem Training verlangsamen. Zudem kann eine solche Mangelernährung auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit und sportliche Leistung haben.

Für Sportler, die Muskeln aufbauen möchten, ist es ratsam, den Alkoholkonsum zu minimieren oder ganz darauf zu verzichten. Alkohol liefert leere Kalorien, die keine Nährstoffe bereitstellen, die für die Erholung der Muskeln nach dem Training nötig sind. Wer auf Alkohol nicht verzichten möchte, sollte diesen möglichst an trainingsfreien Tagen konsumieren und die Menge begrenzen, um die negativen Auswirkungen auf die Erholung und das hormonelle Gleichgewicht so gering wie möglich zu halten.

Alkohol und Ausdauersport: Verträgt sich das?

Alkohol und Sport
Alkohol und Sport: Keine gute Kombi! Alkohol kann Muskelaufbau, Regeneration und Leistungsfähigkeit deutlich beeinträchtigen.

Neben den Effekten auf den Muskelaufbau kann der Konsum von Alkohol auch Folgen auf weitere entscheidende Aspekte der sportlichen Leistungsfähigkeit ausüben. Dazu zählen u. a. die aerobe Leistung, Hydratation und Immunfunktion, die insbesondere für Ausdauersportler von zentraler Bedeutung sind. Dies hat direkte Auswirkungen auf ihre Fähigkeit, längere andauernde körperliche Aktivitäten durchzuführen und sich effektiv von diesen zu erholen.

Aerobe Leistung und Energiestoffwechsel

Im Kontext des Ausdauersports ist die aerobe Leistung ein Schlüsselfaktor, der die sportliche Performance und Wettbewerbsfähigkeit maßgeblich bestimmt. Alkohol hat jedoch einen direkten Einfluss auf verschiedene metabolische Prozesse, die für die Aufrechterhaltung der aeroben Kapazität unerlässlich sind:

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  1. Aerobe Leistung: Alkoholkonsum stört den Citratzyklus und den gesamten Energiestoffwechsel, was wesentlich für die aerobe Leistung ist. Selbst geringe Mengen Alkohol können die Gluconeogenese hemmen40Vella, L. D., & Cameron-Smith, D. (2010). Alcohol, athletic performance and recovery. Nutrients2(8), 781–789. https://doi.org/10.3390/nu2080781. – den Prozess der Glucosebildung aus Nicht-Kohlenhydratquellen – und den Laktatspiegel erhöhen. Diese Veränderungen können die Ausdauerleistung beeinträchtigen, da der Körper weniger effizient Energie aus Kohlenhydraten gewinnen kann.
  2. Citratzyklus und Laktat-Pyruvat-Verhältnis: Durch die Beeinträchtigung des Citratzyklus durch Alkohol wird die Energiegewinnung aus aeroben Prozessen gestört, was zu einem Anstieg des Laktatspiegels im Körper führt41Teixeira-Coelho, F., Santos, D. F. C., Santos, G. A., Sousa, T. F., Moreira, S. R., Souza, M. V. C., & Wanner, S. P. (2020). Ingestion of a moderate dose of alcohol enhances physical exercise-induced changes in blood lactate concentration. Brazilian journal of medical and biological research = Revista brasileira de pesquisas medicas e biologicas53(4), e9200. https://doi.org/10.1590/1414-431X20209200.. Ein erhöhter Laktatspiegel signalisiert eine unzureichende aerobe Energiegewinnung und kann sowohl die aerobe Leistungsfähigkeit als auch die Muskelregeneration nach dem Training negativ beeinflussen.
  3. Metabolische Effekte: Alkohol verändert den Stoffwechsel, indem er den Körper dazu anregt, Alkohol statt Kohlenhydrate und Fette als primäre Energiequelle zu nutzen. Diese Priorisierung des Alkoholabbaus führt zu einer reduzierten Verfügbarkeit von Glucose und Fettsäuren für die Energiegewinnung, was insbesondere während des Ausdauertrainings die Leistungsfähigkeit und Ausdauer beeinträchtigen kann.
  4. Katersymptome und Leistungsfähigkeit: Ein alkoholbedingter Kater kann zu einer Reduktion der aeroben Leistungsfähigkeit von bis zu 11 %42O'Brien, C. P., & Lyons, F. (2000). Alcohol and the athlete. Sports medicine (Auckland, N.Z.)29(5), 295–300. https://doi.org/10.2165/00007256-200029050-00001. und einem höheren Grad an Erschöpfung führen43Verster, J. C., Anogeianaki, A., Kruisselbrink, D., Alford, C., & Stock, A. K. (2019). Relationship between Alcohol Hangover and Physical Endurance Performance: Walking the Samaria Gorge. Journal of clinical medicine9(1), 114. https://doi.org/10.3390/jcm9010114.. Zudem können sich katerbedingte Symptome, wie Elektrolytungleichgewichte, Hypoglykämie, Magenreizungen, Gefäßerweiterungen, Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichts und der Zytokin-Prostaglandin-Wege, sowie Schlafstörungen, negativ auf die physische und psychologische Verfassung von Sportlern auswirken.

Diese Punkte verdeutlichen, dass Alkohol wichtige metabolische Prozesse der aeroben Leistungsfähigkeit, darunter den Energiestoffwechsel und die Muskelregeneration, negativ beeinflussen kann. Dies kann sich negativ auf die Trainingsintensität und Wettkampfleistung auswirken. Sportler, die ohne Kater trainieren oder an Wettkämpfen teilnehmen, können somit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren verkaterten Gegnern verzeichnen. Dies unterstreicht die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol, insbesondere in Vorbereitung auf wichtige Wettkämpfe oder intensive Trainingseinheiten.

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Hydratation und Thermoregulation

Hydratation ist ein entscheidender Faktor für die sportliche Leistung und die schnelle Erholung nach dem Training. Alkohol wirkt jedoch diuretisch, was bedeutet, dass er die Urinproduktion steigert und damit den Flüssigkeitshaushalt des Körpers stören kann44Shirreffs, S. M., & Maughan, R. J. (2006). The effect of alcohol on athletic performance. Current sports medicine reports5(4), 192–196. https://doi.org/10.1097/01.csmr.0000306506.55858.e5.. Dies kann insbesondere nach intensiver körperlicher Betätigung zu einer Dehydration führen, was die Erholungszeit verlängern und die sportliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Die adäquate Rehydrierung nach dem Training ist somit durch Alkoholkonsum erschwert, da die benötigten Flüssigkeiten schneller ausgeschieden werden. Auch die Thermoregulation, die Fähigkeit des Körpers, eine stabile Kerntemperatur aufrechtzuerhalten, ist für Ausdauersportler von großer Bedeutung. Alkohol kann diese Fähigkeit beeinträchtigen, indem er die Blutgefäße erweitert und so die Wärmeabgabe erhöht. Dies kann vor allem bei sportlichen Aktivitäten unter extremen klimatischen Bedingungen herausfordernd sein und die Anpassung an Hitze, insbesondere aber an Kälte, erschweren45Thomas, D. T., Erdman, K. A., & Burke, L. M. (2016). American College of Sports Medicine Joint Position Statement. Nutrition and Athletic Performance. Medicine and science in sports and exercise48(3), 543–568. https://doi.org/10.1249/MSS.0000000000000852..

Immunfunktion und kardiovaskuläre Gesundheit

Die Auswirkungen von Alkohol auf die Immunfunktion und Herz-Kreislauf-Gesundheit sind für Athleten besonders relevant, da sie sowohl die kurzfristige Leistungsfähigkeit als auch die langfristige Gesundheit beeinflussen können. In Bezug auf die Immunfunktion kann regelmäßiger Alkoholkonsum die körpereigene Abwehr schwächen, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und einer verlangsamten Heilung von Verletzungen führen kann​​. Für Ausdauersportler ist ein starkes Immunsystem entscheidend, um die kontinuierliche Trainings- und Wettkampffähigkeit aufrechtzuerhalten. Daher kann ein geschwächtes Immunsystem besonders problematisch sein. Eine beeinträchtigte Immunfunktion bedeutet nicht nur ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen, sondern kann auch den Erholungsprozess nach intensiven Trainingseinheiten oder Wettkämpfen verlangsamen.

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Hinsichtlich der kardiovaskulären Gesundheit ist bekannt, dass ein exzessiver Alkoholkonsum mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist. Dies umfasst ein breites Spektrum von Problemen, von Hypertonie bis zu Herzrhythmusstörungen46Day, E., & Rudd, J. H. F. (2019). Alcohol use disorders and the heart. Addiction (Abingdon, England)114(9), 1670–1678. https://doi.org/10.1111/add.14703.​​. Für Athleten, deren Sportarten hohe Anforderungen an das Herz-Kreislauf-System stellen, kann dies die Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. Ein langfristiger schwerer Alkoholkonsum kann zudem zu einer Schwächung des Herzmuskels führen, was die kardiovaskuläre Leistungsfähigkeit weiter verringert und das Risiko für ernsthafte Gesundheitsprobleme erhöht. Ein schädlicher Alkoholkonsum kann auch das Risiko für Lebererkrankungen und Krebs steigern47Matsushita, H., & Takaki, A. (2019). Alcohol and hepatocellular carcinoma. BMJ open gastroenterology6(1), e000260. https://doi.org/10.1136/bmjgast-2018-000260. 48Latino-Martel, P., Cottet, V., Druesne-Pecollo, N., Pierre, F. H., Touillaud, M., Touvier, M., Vasson, M. P., Deschasaux, M., Le Merdy, J., Barrandon, E., & Ancellin, R. (2016). Alcoholic beverages, obesity, physical activity and other nutritional factors, and cancer risk: A review of the evidence. Critical reviews in oncology/hematology99, 308–323. https://doi.org/10.1016/j.critrevonc.2016.01.002.. Die schädigende Wirkung von Alkohol auf die Leber kann in einer beeinträchtigten Entgiftungsfähigkeit und metabolischen Störungen resultieren49Osna, N. A., Donohue, T. M., Jr, & Kharbanda, K. K. (2017). Alcoholic Liver Disease: Pathogenesis and Current Management. Alcohol research : current reviews38(2), 147–161..

Verletzungsrisiko und Genesungsprozess

Alkoholkonsum hat signifikante Auswirkungen auf die motorischen Fähigkeiten von Sportlern, was wiederum das Risiko von Verletzungen erhöhen und den Erholungsprozess nach einer Verletzung beeinträchtigen kann. Alkohol kann zu einer verminderten Koordination, einer verzögerten Reaktionsfähigkeit, einem verminderten Urteilsvermögen und einer Beeinträchtigung des Gleichgewichts führen. Diese Effekte sind besonders relevant in Sportarten, in denen ein hohes Maß an motorischer Kontrolle und Koordination, präzise Bewegungsabläufe, ein schnelles Reaktionsvermögen und ein guter Gleichgewichtssinn gefragt sind. Sportler, die unter Alkoholeinfluss stehen, sind eher anfällig für Stürze, Zusammenstöße und andere Unfälle, die zu ernsthaften Verletzungen führen können50Niedermeier, M., Ruedl, G., Burtscher, M., & Kopp, M. (2019). Injury-Related Behavioral Variables in Alpine Skiers, Snowboarders, and Ski Tourers-A Matched and Enlarged Re-Analysis. International journal of environmental research and public health16(20), 3807. https://doi.org/10.3390/ijerph16203807. 51Gaudio, R. M., Barbieri, S., Feltracco, P., Spaziani, F., Alberti, M., Delantone, M., Trevisiol, P., Righini, F., Talarico, A., Sanchioni, R., Spagna, A., Pietrantonio, V., Zilio, G., Dalla Valle, R., Vettore, G., Montisci, M., Bortoluzzi, A., Sacco, A., Ramacciato, G., Pasetti, A., … Avato, F. M. (2010). Impact of alcohol consumption on winter sports-related injuries. Medicine, science, and the law50(3), 122–125. https://doi.org/10.1258/msl.2010.010007.. Dies gilt sowohl während des Trainings als auch im Wettkampf.

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Wenn Sportler Weichteilverletzungen erleiden, löst der Körper eine Entzündungsreaktion aus, die für den Heilungsprozess entscheidend ist. Der Konsum von Alkohol kann diesen natürlichen Prozess stören, indem er zu einem Ungleichgewicht zwischen entzündungshemmenden und entzündungsfördernden Mechanismen führt52Kany, S., Janicova, A., & Relja, B. (2019). Innate Immunity and Alcohol. Journal of clinical medicine8(11), 1981. https://doi.org/10.3390/jcm8111981.. Zusätzlich wirkt Alkohol als Vasodilatator, der die Durchblutung im verletzten Bereich erhöht. Dies kann die Schwere der Verletzung verstärken und den Prozess der Wundheilung stören53Jung, M. K., Callaci, J. J., Lauing, K. L., Otis, J. S., Radek, K. A., Jones, M. K., & Kovacs, E. J. (2011). Alcohol exposure and mechanisms of tissue injury and repair. Alcoholism, clinical and experimental research35(3), 392–399. https://doi.org/10.1111/j.1530-0277.2010.01356.x.. Die Störung der natürlichen Entzündungsreaktion und die erhöhte Durchblutung durch den Alkoholkonsum können zusammen die Effektivität der körpereigenen Heilung beeinträchtigen und zu einer verlängerten Genesungszeit sowie Rückkehr zum Sport führen. Eine nicht vollständig ausgeheilte Verletzung erhöht zudem das Risiko für weitere Verletzungen.

Ausdauersportler sollten Alkohol als ergolytische Substanz betrachten, die ihre Leistungsfähigkeit negativ beeinflussen kann. Um die aerobe Kapazität nicht zu beeinträchtigen, ist es entscheidend, Alkohol vor und während des Trainings sowie während Wettkämpfen zu vermeiden. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol bietet nicht nur den Vorteil einer verbesserten Leistungsfähigkeit, sondern reduziert auch das Verletzungsrisiko und fördert eine schnelle, vollständige Erholung.

Die Balance finden: Alkohol und gesunder Lebensstil

Alkohol im Teamsport
Gemeinsam feiern, klug genießen: Alkohol kann das Wir-Gefühl stärken, doch Maß halten zählt.

Alkohol und ein gesunder Lebensstil mögen auf den ersten Blick wie zwei gegensätzliche Konzepte erscheinen, doch sie können durchaus in Einklang gebracht werden, wenn bewusster Konsum, soziale Geselligkeit und Freude im richtigen Verhältnis stehen. Alkohol kann zwar Ernährung und Training beeinflussen, ist jedoch oft Teil lebensfroher sozialer Momente. Die Herausforderung besteht darin, einen ausgewogenen Umgang mit Alkohol zu finden, der sowohl Fitnessziele als auch die Lebensqualität berücksichtigt.

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Einfluss von Alkohol auf Disziplin und Motivation

Alkoholkonsum kann subtile Auswirkungen auf die Motivation und Disziplin in Bezug auf gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität haben54Geigl, C., Loss, J., Leitzmann, M., & Janssen, C. (2022). Social Factors of Dietary Risk Behavior in Older German Adults: Results of a Multivariable Analysis. Nutrients14(5), 1057. https://doi.org/10.3390/nu14051057. 55Devenney, L. E., Coyle, K. B., Roth, T., & Verster, J. C. (2019). Sleep after Heavy Alcohol Consumption and Physical Activity Levels during Alcohol Hangover. Journal of clinical medicine8(5), 752. https://doi.org/10.3390/jcm8050752., wobei der Einfluss individuell variieren kann. Bei Personen, die ihre Ernährung genau steuern, kann Alkoholkonsum zu einer Lockerung der Selbstkontrolle führen. Dies äußert sich oft darin, dass sie dazu neigen, über das normale Maß hinaus zu essen, insbesondere wenn Alkohol im Spiel ist. Interessanterweise kann der Versuch, den Alkoholkonsum bewusst zu kontrollieren, die Aufmerksamkeit auf alkoholische Getränke lenken56Muraven, M., Collins, R. L., & Nienhaus, K. (2002). Self-control and alcohol restraint: an initial application of the self-control strength model. Psychology of addictive behaviors : journal of the Society of Psychologists in Addictive Behaviors16(2), 113–120. https://doi.org/10.1037//0893-164x.16.2.113., was paradoxerweise die Selbstregulierung der Nahrungsaufnahme untergraben und das Risiko für unkontrolliertes Essen (und Trinken) erhöhen kann57Muraven, M., & Shmueli, D. (2006). The self-control costs of fighting the temptation to drink. Psychology of addictive behaviors : journal of the Society of Psychologists in Addictive Behaviors20(2), 154–160. https://doi.org/10.1037/0893-164X.20.2.154.. Die mentalen Prozesse, die beim Versuch entstehen, Alkohol zu meiden oder Gedanken an dessen Konsum zu unterdrücken, können ungewollt das Interesse und den Konsum erhöhen und damit die Bemühungen um eine gesunde Ernährung konterkarieren.

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Darüber hinaus hat Alkohol auch psychologische Auswirkungen, die die sportliche Leistung beeinflussen können. Kurzfristig kann Alkohol zwar ein Gefühl der Euphorie und erhöhten Risikobereitschaft58Gilman, J. M., Ramchandani, V. A., Davis, M. B., Bjork, J. M., & Hommer, D. W. (2008). Why we like to drink: a functional magnetic resonance imaging study of the rewarding and anxiolytic effects of alcohol. The Journal of neuroscience : the official journal of the Society for Neuroscience28(18), 4583–4591. https://doi.org/10.1523/JNEUROSCI.0086-08.2008. sowie einer scheinbar gesteigerten sozialen und sportlichen Motivation hervorrufen, jedoch führt er langfristig zu einer Verringerung der Leistungsfähigkeit und verzögerten Regeneration. Auch diese Auswirkungen können bei verschiedenen Personen unterschiedlich ausgeprägt sein. Speziell bei männlichen Athleten kann eine hohe Wettbewerbsorientierung mit vermehrtem Alkoholkonsum korrelieren, insbesondere in der Off-Season59Weaver, C. C., Martens, M. P., Cadigan, J. M., Takamatsu, S. K., Treloar, H. R., & Pedersen, E. R. (2013). Sport-related achievement motivation and alcohol outcomes: an athlete-specific risk factor among intercollegiate athletes. Addictive behaviors38(12), 2930–2936. https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2013.08.021. 60Williams, C. M., Shaw, M. T., Mastroleo, N. R., & Zale, E. L. (2022). Sport-Related and Psychosocial Factors Associated With Motives and Consequences Of Alcohol and Cannabis Use Among NCAA Athletes: A Systematic Review. Alcohol and alcoholism (Oxford, Oxfordshire)57(1), 74–84. https://doi.org/10.1093/alcalc/agab022.. Die Forschung zeigt, dass Alkohol die Motivation und den Fokus beeinträchtigt61Sullivan, E. V., Harris, R. A., & Pfefferbaum, A. (2010). Alcohol's effects on brain and behavior. Alcohol research & health : the journal of the National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism33(1-2), 127–143. und damit direkt die sportliche Disziplin und Zielverfolgung stören kann. Letztlich wirkt sich dies negativ auf das Erreichen langfristiger Fitnessziele aus und kann zu einer Verringerung der Trainingsintensität und -häufigkeit bzw. Trainingsqualität führen. Zudem kann der soziale Druck in Teamsportarten den Alkoholkonsum fördern, was die Selbstkontrolle und Trainingsdisziplin weiter untergräbt.

Alkoholkonsum im sozialen Kontext

Neben den Herausforderungen, die Alkohol für Fitnessziele darstellt, ist es ebenso wichtig, den Kontext zu betrachten, in dem Alkohol getrunken wird. Alkoholkonsum ist nicht nur eine individuelle Angelegenheit ist, sondern findet in einem komplexen Netz von Einflussfaktoren statt und wird stark von sozialen Einflüssen geprägt 62Sudhinaraset, M., Wigglesworth, C., & Takeuchi, D. T. (2016). Social and Cultural Contexts of Alcohol Use: Influences in a Social-Ecological Framework. Alcohol research : current reviews38(1), 35–45.. Untersuchungen zeigen, dass Trinkmotive im gesellschaftlichen Rahmen variieren können und nicht immer negativ besetzt sind. Intrinsische Trinkmotive, die auf die Bewältigung negativer Gefühle oder das Steigern positiver Stimmungen abzielen, sind oft mit einem erhöhten Alkoholkonsum und damit verbundenen Problemen verbunden63Pitts, M., Chow, G. M., & Donohue, B. (2019). Relationship between General and Sport-Related Drinking Motives and Athlete Alcohol Use and Problems. Substance use & misuse54(1), 146–155. https://doi.org/10.1080/10826084.2018.1512624.. Extrinsische Motive hingegen, wie das Trinken aus sozialen Gründen oder um Zugehörigkeit zu zeigen, haben eine schwächere Verbindung zu alkoholbezogenen Problemen und zeigen eine größere Variabilität im Trinkverhalten. 64Moustafa, A. A., Alvinia, N. P., Liu, L., Richard, Y., Hanafy, A. A., Bagadood, N. H., Abo Hamza, E. (2023). Drinking motives as a predictor of readiness to change alcohol use. Current Psychology. https://doi.org/10.1007/s12144-023-04245-5.. Tatsächlich kann das Trinken aus sozialen Gründen in manchen Kontexten die insgesamt konsumierte Alkoholmenge beeinflussen.

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Soziale Dynamiken rund um den Alkoholkonsum sind besonders relevant in Gemeinschaften, in denen das Trinken als fester Bestandteil kultureller oder Gruppennormen verankert ist. In sportlichen Kreisen etwa kann das gemeinsame Anstoßen mit Alkohol, um im Team Siege zu feiern (oder Niederlagen zu bedauern), die Gruppenidentität stärken65Harris, M., Jones, C., Brown, D. (2022). Alcohol use by Athletes: Hierarchy, status, and Reciprocity. Journal of Sport and Social Issues, 47(2). https://doi.org/10.1177/01937235221144432. 66Martens, M. P., Pedersen, E. R., Smith, A. E., Stewart, S. H., & O'Brien, K. (2011). Predictors of alcohol-related outcomes in college athletes: the roles of trait urgency and drinking motives. Addictive behaviors36(5), 456–464. https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2010.12.025.. Forschungsergebnisse bestätigen eine positive Korrelation zwischen sportlicher Betätigung und Alkoholkonsum, was das überraschende Zusammenspiel zweier scheinbar gegensätzlicher Verhaltensweisen aufzeigt67Leasure, J. L., Neighbors, C., Henderson, C. E., & Young, C. M. (2015). Exercise and Alcohol Consumption: What We Know, What We Need to Know, and Why it is Important. Frontiers in psychiatry6, 156. https://doi.org/10.3389/fpsyt.2015.00156. 68Stamates, A. L., Linden-Carmichael, A. N., & Lau-Barraco, C. (2022). Daily Exercise and Alcohol Use Among Young Adult College Students. Emerging adulthood (Print)10(3), 572–580. https://doi.org/10.1177/21676968211047028. 69Piazza-Gardner, A. K., & Barry, A. E. (2012). Examining physical activity levels and alcohol consumption: are people who drink more active?. American journal of health promotion : AJHP26(3), e95–e104. https://doi.org/10.4278/ajhp.100929-LIT-328.. Dieses Paradoxon wirft ein Licht auf die Notwendigkeit, Alkoholkonsum im Rahmen eines gesunden Lebensstils nuanciert zu betrachten. Es zeigt sich, dass Trinkmotive wie soziale Integration oder Belohnung einen Beitrag zur sozialen Interaktion und Lebensqualität leisten können, ohne zwangsläufig in einem problematischen Konsum zu münden. Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zu finden, die gesundheitliche Risiken minimiert und gleichzeitig soziale Aktivität ermöglicht.

12 Strategien für eine gesunde Balance trotz Alkohol

Im Spannungsfeld zwischen Alkoholgenuss und einem gesunden Lebensstil liegt die Herausforderung darin, bewusste Entscheidungen zu treffen. Während Alkohol im Übermaß die Gesundheit und Fitness beeinträchtigen kann, ist ein mäßiger Konsum in einem sozial aktiven Leben oft integrierbar. Wichtig ist, Strategien zu entwickeln, die sowohl im Alltag als auch bei besonderen Anlässen einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol fördern, ohne dabei die Freude am geselligen Beisammensein zu mindern. Folgende Tipps können dir dabei helfen, ein gesunde Balance zu finden:

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  1. Setze klare Trinkgrenzen: Bestimme, wie viel Alkohol du trinken möchtest, um deine Diät- und Fitnessziele nicht zu beeinträchtigen.
  2. Wähle Getränke bewusst: Greife bei sozialen Anlässen zu alkoholarmen oder -freien Alternativen und vermeide Hochprozentiges.
  3. Lösche deinen Durst nicht mit Alkohol: Wasser oder Schorle bremsen nicht nur den Alkoholkonsum, sondern gleichen auch den Flüssigkeitsverlust aus.
  4. Plane Alkohol ums Training herum: Berücksichtige deine sportlichen Aktivitäten bei der Entscheidung, wann und wie viel du trinkst.
  5. Entwickle alkoholfreie soziale Traditionen: Findet im Team oder mit Freunden neue Wege, um besondere Momente auch ohne Alkohol zu zelebrieren.
  6. Trinke nicht aus negativen Emotionen heraus: Nutze Alkohol nicht, um deine Stimmung künstlich zu heben oder negative Gefühle zu unterdrücken.
  7. Finde Alternativen zur Stressbewältigung: Entdecke Methoden zur Entspannung und Stressreduktion, die nicht auf Alkohol basieren.
  8. Trinke bewusst und in Maßen: Genieße Alkohol langsam und lerne, bewusst eine Pause einzulegen. Lass ruhig mal etwas im Glas, wenn du genug hast.
  9. Vermeide Alkoholexzesse: Meide Trinkspiele und Flatrate-Partys, um unkontrollierten Alkoholkonsum zu verhindern.
  10. Fühle dich nicht zum Trinken gedrängt: Bleibe deinen eigenen Entscheidungen treu, unabhängig davon, was andere sagen oder tun.
  11. Betrachte Alkohol nicht als „verbotene“ Substanz: Wenn du Lust darauf hast, genieße ihn in Maßen, statt dir zwanghaft einen strikten Verzicht aufzuerlegen.
  12. Genieße das Leben: Spaß, Freude und Geselligkeit sind auch ohne Alkohol möglich, aber ein maßvoller Konsum kann Teil eines ausgewogenen Lebensstils sein.

Ein ausgewogener Lebensstil beinhaltet ein gesundes Gleichgewicht zwischen Gesundheit und Lebensqualität. Ein maßvoller Konsum von Alkohol kann Bestandteil eines solchen Lebensstils sein, wobei die Risiken des Alkohols nicht ignoriert werden sollten. Es ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass unsere Lebensqualität nicht von der Menge des konsumierten Alkohols abhängt, sondern von der Qualität der Erfahrungen, die wir machen und Beziehungen, die wir pflegen. Finde das Gleichgewicht, das zu dir passt – ob mit oder ohne Alkohol. Ziehe zudem frühzeitig die Reißleine, wenn du merkst, dass der Alkohol deine Ernährung, Gesundheit oder Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.

Alkoholkonsum im Kontext eines gesunden Lebensstils ist ein Balanceakt zwischen Genuss, Spaß und Selbstkontrolle. Während Alkohol in Maßen zur Lebensfreude und sozialen Integration beitragen kann, sollte der Konsum nicht zulasten unserer Ernährung, des Trainings und des psychischen Wohlbefindens gehen. Immerhin haben unsere Entscheidungen bezüglich des Alkoholkonsums nicht nur kurzfristige Auswirkungen, sondern können unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit auch langfristig prägen.

Fazit: Alkohol kritischer Faktor für Diät und Sport

Der Konsum von Alkohol im Kontext eines gesunden Lebensstils ist durchaus kritisch zu betrachten. Ethanol (Alkohol) ist eine giftige, psychoaktive und abhängig machende Substanz, die von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) bereits vor Jahrzehnten als Karzinogen der Gruppe 1 eingestuft wurde – dies ist die Gruppe mit dem höchsten Risiko, zu der auch Asbest, Strahlung und Tabak gehören. Der Spruch „Die Dosis macht das Gift“, trifft bei Alkohol nur bedingt zu, da die Risiken bereits beim ersten Tropfen beginnen. Gleichzeitig steigen die Risiken mit der konsumierten Alkoholmenge.

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Alkohol tut nichts für dich

Alkohol ist nicht nur ein Risikofaktor für die Gesundheit allgemein, sondern kann auch nachteilige Effekte auf das Körpergewicht, die Ernährung und sportliche Leistung haben. Gewichtsprobleme, Nährstoffmangel sowie Beeinträchtigungen bei Muskelaufbau, sportlicher Leistungsfähigkeit und Regeneration sind nur einige mögliche Nachteile. Obwohl Alkohol in einigen Sportarten bis Ende 2017 als potenziell leistungssteigernde Substanz auf der WADA-Verbotsliste ausgewiesen wurde, wird er seitdem nicht mehr aufgeführt. Alkohol bietet für die sportliche Performance bzw. einen gesunden Lifestyle somit keinerlei Vorteile – im Gegenteil. Aus gesundheitlicher, ernährungsphysiologischer und sportlicher Sicht ist kein Alkohol die beste Wahl. Dennoch wird insbesondere bei Mannschaftssportarten oft ein problematisches Trinkverhalten beobachtet. Für diejenigen, die nicht gänzlich auf Alkohol verzichten möchten, besteht das maximale Ziel darin, die gesundheitlichen Risiken und potenziellen Nachteile auf das Körpergewicht, den Muskelaufbau und die sportliche Leistungsfähigkeit auf ein Minimum zu reduzieren.

Risikofreier Risikoarmer Konsum

Auch wenn Alkohol Bestandteil bestimmter Ernährungsformen sein kann, wie z. B. der mediterranen Ernährung, zu der jedoch auch regelmäßige körperliche Bewegung, soziale Kontakte und ausreichend Schlaf gehören70Cena, H., & Calder, P. C. (2020). Defining a Healthy Diet: Evidence for The Role of Contemporary Dietary Patterns in Health and Disease. Nutrients12(2), 334. https://doi.org/10.3390/nu12020334., sind die mit dem Alkoholkonsum verbundenen Risiken unbestreitbar. Es gibt kein „sicheres“ Maß an Alkoholkonsum und somit auch keine risikofreie Menge für einen unbedenklichen Konsum. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher, auf alkoholische Getränke zu verzichten71Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (2024). Am besten null Promille – neues DGE-Positionspapier zu Alkohol. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). https://www.dge.de/presse/meldungen/2024/dge-positionspapier-zu-alkohol/. Stand: 16.08.2024.. Unabhängig von Sport oder Diät ist es daher am besten, keinen oder möglichst wenig Alkohol zu trinken. Als risikoarmen Alkoholkonsum definiert die DGE 1–2 alkoholische Getränke pro Woche, was weniger als 27 g reinem Alkohol entspricht. Ein Standardglas mit 10–12 g reinem Alkohol entspricht etwa einem kleinen Bier (0,3 l), einem Glas Wein (0,125 l), einem Glas Sekt (0,1 l) oder einem Schnapsglas (4 cl). Diese Mengen sollten jedoch nicht als Aufforderung verstanden werden, regelmäßig Alkohol zu trinken. Für Alkohol gilt: Weniger ist mehr. Insbesondere Jugendliche, Schwangere, Stillende und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen sollten auf Alkohol verzichten.

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Während maßvoller Genuss für manche zum sozialen Leben dazugehört, sollte die bewusste Entscheidung gegen Alkohol ebenfalls respektiert werden. Es ist wichtig, die individuellen Grenzen zu kennen und die Auswirkungen von Alkohol auf den eigenen Körper und Geist wahrzunehmen. Nicht zuletzt spielt die persönliche Verantwortung eine entscheidende Rolle, um den eigenen Lebensstil gesund und ausgeglichen zu gestalten. Dabei ist es hilfreich, sich über die Risiken von Alkohol zu informieren und Unterstützung zu suchen, falls die Balance ins Wanken gerät.

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