Wie viele Kalorien verbrennt man beim Joggen?

Von Alicia
Aktualisiert am

Joggen zählt hierzulande zu den beliebtesten Formen des Freizeitsports. Im Jahr 2023 gab es in Deutschland 22,8 Millionen Menschen, die in ihrer Freizeit (häufig oder ab und zu) Joggen gingen oder Wald- oder Geländeläufe machten1 Statista Research Department (2023). Personen in Deutschland, die in der Freizeit (häufig oder ab und zu) Jogging, Wald- oder Geländelauf betreiben, nach Geschlecht im Jahr 2023. Statista GmbH. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/272408/umfrage/jogger-wald-und-gelaendelaeufer-in-deutschland-nach-geschlecht/. Stand: 21.10.2023.. Damit joggt etwa jede vierte Person in Deutschland regelmäßig.

Doch abseits der reinen Freude an der Bewegung fragen sich viele: „Wie viele Kalorien verbrenne ich eigentlich beim Joggen?“ Die Antwort auf diese Frage kann sowohl für Fitnessbegeisterte als auch für diejenigen, die abnehmen wollen, von Bedeutung sein. In diesem Artikel werden wir genau das klären und dir dabei helfen, deinen Lauf noch effektiver zu gestalten.

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Kalorienverbrauch beim Joggen: Grundlagen und Einflussfaktoren

Kalorien sind eine Maßeinheit für Energie. Alles, was wir essen und trinken, liefert Energie in Form von Kalorien, die unser Körper benötigt, um grundlegende Funktionen aufrechtzuerhalten, sich zu bewegen und zu wachsen. Wenn wir von „Kalorien verbrennen“ sprechen, meinen wir den Prozess, durch den unser Körper diese Energie nutzt, sei es durch grundlegende Stoffwechselprozesse oder durch körperliche Aktivität.

Wie der Körper Kalorien beim Sport verbrennt

Während des Sports steigt unser Energiebedarf, da unsere Muskeln härter arbeiten. Um dieser erhöhten Nachfrage gerecht zu werden, verbrennt unser Körper gespeicherte Energie, hauptsächlich in Form von Fett und Kohlenhydraten. Die Intensität und Dauer der Aktivität bestimmen, wie viele Kalorien wir verbrennen. Zum Beispiel verbraucht ein intensives Sprint-Intervall mehr Kalorien in kürzerer Zeit als ein gemütlicher Spaziergang.

Faktoren, die den Kalorienverbrauch beim Joggen beeinflussen

Wenn du deinen Kalorienverbrauch beim Joggen genauer einschätzen möchtest, ist es wichtig, verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Diese sind nicht nur entscheidend für die Anzahl der verbrannten Kalorien, sondern können dir auch dabei helfen, dein Training gezielt anzupassen:

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  • Körpergewicht und -zusammensetzung: Größere oder schwerere Personen verbrennen i. d. R. mehr Kalorien, da sie mehr Masse bewegen. Zudem benötigen Muskeln mehr Energie als Fett, daher kann die Körperzusammensetzung den Kalorienverbrauch beeinflussen.
  • Geschwindigkeit und Intensität des Joggens: Je schneller und intensiver du joggst, desto mehr Kalorien verbrennst du. Ein Sprint verbraucht in kurzer Zeit mehr Energie als ein langsamer Dauerlauf.
  • Dauer des Joggens: Auch wenn ein Sprint in kurzer Zeit viel Energie verbraucht, kann ein längerer, gemäßigter Lauf insgesamt mehr Kalorien verbrennen, da er über einen längeren Zeitraum ausgeführt wird.
  • Gelände (z. B. bergauf vs. flach): Joggen in hügeligem Gelände oder bergauf erfordert mehr Anstrengung und erhöht daher den Kalorienverbrauch im Vergleich zu flachem Gelände.

Wie du siehst, ist Joggen nicht gleich Joggen. Viele dieser Faktoren liegen in deiner Hand und können angepasst werden, um den Kalorienverbrauch gezielt zu steigern oder das Training individuell zu gestalten.

Kalorienrechner fürs Joggen

Mit unserem Kalorienrechner fürs Joggen kannst du ganz einfach deinen Kalorienverbrauch während deiner Jogging-Aktivitäten abschätzen. Gib einfach dein Körpergewicht und die Jogging-Dauer ein und wähle die entsprechende Intensität oder Geschwindigkeit deines Laufs aus. So erhältst du in wenigen Sekunden eine Schätzung, wie viele Kalorien du während deiner Trainingseinheit verbrannt hast.







Kalorienverbrauch beim Joggen selbst berechnen

Für alle, die es genauer wissen wollen folgt hier eine kompakte und verständliche Erläuterung, wie man seinen individuellen Kalorienverbrauch beim Joggen selbst berechnen kann. Die Grundlage für die Berechnung ist das sog. Metabolische Äquivalent (MET).

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Das Metabolische Äquivalent (MET)

Das MET gibt an, wie viel Energie eine bestimmte Aktivität im Vergleich zum Ruhezustand verbraucht. Es ist ein nützliches Werkzeug, um den Kalorienverbrauch verschiedener Aktivitäten zu vergleichen.

  • 1 MET entspricht dem Energieverbrauch im Ruhezustand.
  • 1 MET = 1 kcal/kg/Stunde (h)

Beispiel: Eine Person mit 70 kg Körpergewicht hat im Ruhezustand einen Energieverbrauch von 1 MET (=1 kcal/h). Das entspricht 70 kcal pro Stunde (70 kg * 1 kcal/h). Wenn diese Person eine Aktivität ausführt, die mit 10 MET bewertet ist (= 10 kcal/h), beträgt ihr Energieverbrauch 700 kcal pro Stunde (70 kg * 10 kcal/h).

Moderate Aktivitäten haben einen Energieverbrauch von etwa 3–6 METs oder 4–7 kcal/min bzw. 75–100 Watt oder 40–60% der VO2max. Intensivere Anstrengungen, wie Joggen, übersteigen 6 METs und können mehr als 7 kcal/min, über 100 Watt oder mehr als 60 % der VO2max erreichen2Bisalski, H. K. & Graf, C. (2018). Ernährung und Bewegung – Wissenswertes aus Ernährungs- und Sportmedizin. Springer-Verlag.. Da jede Person einen unterschiedlichen Ruheumsatz hat, ist das MET vorrangig zur Bestimmung des relativen Energieverbrauchs im Vergleich zum Ruhezustand gedacht.

Formel: Kalorienverbrauch beim Joggen berechnen

Wie bei allen körperlichen Aktivitäten, lassen sich auch beim Joggen verschiedene Intensitäten und METs definieren. Die folgende Tabelle zeigt einige Jogging-Aktivitäten mit ihren METs, basierend auf den Daten des „Compendium of Physical Activities3Ainsworth, B. E., Haskell, W. L., Herrmann, S. D., Meckes, N., Bassett, D. R., Jr, Tudor-Locke, C., Greer, J. L., Vezina, J., Whitt-Glover, M. C., & Leon, A. S. (2011). 2011 Compendium of Physical Activities: a second update of codes and MET values. Medicine and science in sports and exercise43(8), 1575–1581. https://doi.org/10.1249/MSS.0b013e31821ece12.:

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METsBeschreibung
6,0Kombination aus Joggen und Gehen/Walken
(Jogging-Einheit unter 10 Minuten)
7,0Joggen, allgemein
8,0Joggen, auf der Stelle
4,5Joggen, auf einem Mini-Trampolin
6,0Laufen, ca. 6,4 km/h (9:19 min/km)
8,3Laufen, ca. 8 km/h (7:28 min/km)
9,0Laufen, ca. 8,4 km/h (7:10 min/km)
9,8Laufen, ca. 9,7 km/h (6:13 min/km)
10,5Laufen, ca. 10,8 km/h (5:34 min/km)
11,0Laufen, ca. 11,3 km/h (5:20 min/km)
11,8Laufen, ca. 12,1 km/h (4:58 min/km)
11,8Laufen, ca. 12,9 km/h (4:40 min/km)
12,3Laufen, ca. 13,8 km/h (4:20 min/km)
12,8Laufen, ca. 14,5 km/h (4:08 min/km)
14,5Laufen, ca. 16,1 km/h (3:44 min/km)
16,0Laufen, ca. 17,7 km/h (3:23 min/km)
19,0Laufen, ca. 19,3 km/h (3:07 min/km)
19,8Laufen, ca. 20,9 km/h (2:52 min/km)
23,0Laufen, ca. 22,5 km/h (2:40 min/km)
9,0Laufen, querfeldein
8,0Laufen, (Taylor code 200)
15,0Laufen, Treppe hoch
10,0Laufen, auf einer Bahn, Gruppentraining
9,0Laufen, Training beim Schieben eines Rollstuhls oder Kinderwaagens
13,3Laufen, Marathon
Quelle: Arizona State University (2011). Compendium of Physical Activities. 12 - Running. Arizona State University. https://sites.google.com/site/compendiumofphysicalactivities/Activity-Categories/running. Stand: 22.10.2023.

Wie anhand der Tabelle gut zu erkennen ist, steigt der MET-Wert mit der Intensität und Geschwindigkeit des Laufens an. Die höchsten Werte werden bei den schnellsten Laufgeschwindigkeiten erreicht. Allerdings beeinflussen auch Faktoren wie das Gelände, das Laufen auf Treppen oder das Schieben von Lasten, wie z. B. einem Rollstuhl oder Kinderwagen, den Energieverbrauch und somit den MET-Wert.

Ausgehend vom MET-Wert bzw. der jeweiligen Aktivitätsintensität berechnet sich der Kalorienverbrauch nach folgender Formel:

Kalorienverbrauch Formel: Gewicht in kg x MET x (Dauer in Minuten/60)

Ein kurzes Beispiel: Ein 80 kg schwerer Mann joggt 30 Minuten (= 0,5 h)mit einer Geschwindigkeit von ca. 10 km/h. Das entspricht einem MET-Wert von etwa 9,8. Der Mann verbrennt beim Joggen 294 kcal (80 kg * 9,8 MET * 0,5 h).

Wie genau sind die Werte?

Die MET-Werte des „Compendium of Physical Activities“ fürs Joggen sind weitgehend verlässlich und basieren größtenteils auf wissenschaftlichen Daten oder Schätzungen. Das Compendium zielt jedoch nicht darauf ab, den exakten Kalorienverbrauch einer Einzelperson zu bestimmen, sondern bietet vielmehr allgemeine Durchschnittswerte. Diese Werte berücksichtigen keine individuellen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körperzusammensetzung, Bewegungseffizienz oder geographischen und Umweltbedingungen, unter denen die Aktivitäten ausgeführt werden (z. B. Temperatur, Höhe etc.). Daher können die individuellen Unterschiede im Energieverbrauch für dieselbe Aktivität durchaus groß sein.

Trotz der genannten Ungenauigkeiten bieten die MET-Werte einen hilfreichen Überblick über den relativen Kalorienverbrauch in Abhängigkeit von der Laufintensität. Wichtig: Bei der Berechnung des Kalorienverbrauchs beim Joggen sollte nur die tatsächliche Bewegungsdauer berücksichtigt werden.

Aufgeräumt: Häufige Mythen und Missverständnisse

Beim Thema Kalorienverbrauch beim Joggen gibt es viele Mythen und Missverständnisse. In diesem Kapitel klären wir die gängigsten Fehlannahmen und helfen dir, ein realistischeres Bild vom tatsächlichen Kalorienverbrauch zu erhalten.

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Gängige Fehlannahmen über den Kalorienverbrauch beim Joggen

  1. Je schneller ich laufe, desto mehr Kalorien verbrenne ich: Obwohl das Tempo einen direkten Einfluss auf den Kalorienverbrauch hat, spielen viele andere Faktoren eine Rolle, wie z. B. Lauftechnik, Gelände, Temperatur und Ausrüstung.
  2. Joggen auf einem Laufband verbrennt genauso viele Kalorien wie draußen: Während des Laufens im Freien gibt es zusätzlichen Widerstand durch Wind und unebenes Gelände, was den Kalorienverbrauch potenziell erhöht.
  3. Wenn ich nach dem Joggen nicht schwitze, bedeutet das, dass ich keine Kalorien verbrannt habe: Schwitzen ist ein Mechanismus zur Regulierung der Körpertemperatur und nicht direkt mit dem Kalorienverbrauch verbunden.
  4. Der Kalorienverbrauch ist bei jedem gleich: Jede Person hat einen anderen Stoffwechsel, unterschiedliche Muskelmasse und andere körperliche Voraussetzungen. Daher kann der Kalorienverbrauch von Person zu Person (z. T. stark) variieren.

Warum der tatsächliche Verbrauch variieren kann

Wie bei den Grundlagen des Kalorienverbrauchs beim Joggen bereits angerissen, gibt es zahlreiche Faktoren, die diesen Wert beeinflussen können. Neben den Hauptfaktoren wie Körpergewicht, Dauer und Intensität, können auch folgende individuellen Merkmale erklären, warum der Kalorienverbrauch von Person zu Person variieren kann:

  • Stoffwechsel: Jeder Mensch hat einen individuellen metabolischen Grundumsatz, der die Anzahl der Kalorien bestimmt, die im Ruhezustand verbrannt werden. Faktoren wie Alter, Geschlecht und Muskelmasse beeinflussen diesen Umsatz und somit den gesamten Kalorienverbrauch.
  • Körperzusammensetzung: Die Menge an Muskel- gegenüber Fettmasse beeinflusst den Kalorienverbrauch signifikant. Muskulöse Körper verbrauchen mehr Energie, da Muskulatur im Vergleich zu Fettgewebe metabolisch aktiver ist.
  • Trainingszustand: Erfahrene Läufer haben einen effizienteren Energieverbrauch, da ihre Muskeln und ihr kardiovaskuläres System an Belastungen angepasst sind und ihre Lauftechnik optimiert ist.
  • Umgebungsfaktoren: Externe Bedingungen, wie Höhenlage, extreme Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit, können den Energieverbrauch beim Laufen beeinflussen.
  • Nährstoffzufuhr: Die Art der primären Energiequelle des Körpers, sei es Fett oder Kohlenhydrate, spielt eine Rolle bei der Bestimmung des Kalorienverbrauchs während der Aktivität.

Während unser o. g. Kalorienrechner einen pauschalen Richtwerte für den Kalorienverbrauch beim Joggen liefert, kann dieser Wert in Abhängigkeit von individuellen Faktoren und Gegebenheiten abweichen. Unabhängig davon solltest du auf die Signale deines Körpers achten (z. B. Atmung, Herzfrequenz und Muskelerschöpfung) und das Lauftempo oder die Dauer entsprechend anzupassen, um optimale Trainingsergebnisse zu erzielen.

Ist Joggen gesund?

Die Antwort lautet eindeutig ja: Joggen ist gesund. Es lohnt sich durchaus, über den reinen Kalorienverbrauch beim Joggen hinauszuschauen. Immerhin bringt das Laufen nicht nur körperliche Vorteile mit sich, sondern fördert auch die psychische Verfassung.

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Kardiovaskuläre Vorteile des Joggens

Joggen gehört weltweit zu den beliebtesten Sportarten und ist mit verbesserten Anzeichen für die kardiometabolische Gesundheit verbunden. Bei körperlich inaktiven Erwachsenen zeigen Ausdauerläufe positive Effekte auf das Körpergewicht, den Körperfettanteil, die Triglyceridwerte und das „gute“ HDL-Cholesterin. Regelmäßiges Laufen kann auch den Blutdruck senken, wobei Personen mit Hypertonie empfohlen wird, regelmäßig mit moderater Intensität und in einem zurückhaltenden Umfang zu laufen, um den Blutdruck zu senken.4Igarashi, Y., & Nogami, Y. (2020). Running to Lower Resting Blood Pressure: A Systematic Review and Meta-analysis. Sports medicine (Auckland, N.Z.)50(3), 531–541. https://doi.org/10.1007/s40279-019-01209-3.. Zudem steigert das Laufen die Kondition in Form von einer niedrigeren Ruheherzfrequenz und einer höheren maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max). Generell gilt: Je länger das Training dauert, desto größer sind die erzielten gesundheitlichen Vorteile.5Hespanhol Junior, L. C., Pillay, J. D., van Mechelen, W., & Verhagen, E. (2015). Meta-Analyses of the Effects of Habitual Running on Indices of Health in Physically Inactive Adults. Sports medicine (Auckland, N.Z.)45(10), 1455–1468. https://doi.org/10.1007/s40279-015-0359-y.

Joggen senkt das Mortalitätsrisiko

Regelmäßiges Laufen ist mit einem deutlich geringeren Mortalitätsrisiko verbunden. Läufer haben im Vergleich zu Nicht-Läufern ein um 27 % geringeres Risiko für die Gesamtmortalität, ein um 30 % geringeres Risiko für kardiovaskuläre Mortalität und ein um 23 % geringeres Risiko für Krebsmortalität. Interessanterweise muss man nicht exzessiv laufen, um diese Vorteile zu erzielen. Bereits einmal pro Woche zu laufen oder 50 Minuten wöchentlich können das Sterberisiko deutlich senken. Es gibt keine Hinweise darauf, dass ein höheres Laufpensum diese Vorteile weiter steigert6Pedisic, Z., Shrestha, N., Kovalchik, S., Stamatakis, E., Liangruenrom, N., Grgic, J., Titze, S., Biddle, S. J., Bauman, A. E., & Oja, P. (2020). Is running associated with a lower risk of all-cause, cardiovascular and cancer mortality, and is the more the better? A systematic review and meta-analysis. British journal of sports medicine54(15), 898–905. https://doi.org/10.1136/bjsports-2018-100493. 7Pedisic, Z., Shrestha, N., Grgic, J., Kovalchik, S., Stamatakis, E., Liangruenrom, N., Titze, S., Biddle, S., Bauman, A. E., Virgile, A., & Oja, P. (2020). Infographic. Is running associated with a lower risk of all-cause, cardiovascular and cancer mortality, and is more better? A systematic review and meta-analysis. British journal of sports medicine54(13), 817–818. https://doi.org/10.1136/bjsports-2019-101793..

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Ist joggen gesund?
Joggen ist lebensverlängernd (Modifiziert nach Pedisic et al., 2020)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen, pro Woche mindestens 150 Minuten moderater körperlicher Aktivität oder 75 Minuten intensiver körperlicher Aktivität auszuüben, um gesundheitliche Vorteile zu erzielen. Beim Laufen reichen jedoch selbst relativ geringe Umfänge (5–10 Minuten pro Tag) und langsame Geschwindigkeiten (< 10 km/h) aus, um einen erheblichen Mortalitätsvorteil zu erzielen8Lee, D. C., Pate, R. R., Lavie, C. J., Sui, X., Church, T. S., & Blair, S. N. (2014). Leisure-time running reduces all-cause and cardiovascular mortality risk. Journal of the American College of Cardiology64(5), 472–481. https://doi.org/10.1016/j.jacc.2014.04.058.. Es muss also nicht gleich ein Halbmarathon sein. Beim Joggen gilt: Jeder Schritt zählt!

Joggen ist ein Stimmungsheber

Laufen hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, insbesondere hinsichtlich Stimmung und Wohlbefinden. Regelmäßige Laufeinheiten können sogar als therapeutisches Werkzeug gegen eine Vielzahl von psychischen Beschwerden dienen, darunter Depressionen, Angstzustände, Spannungszustände, Stimmungsschwankungen und ein geringes Selbstwertgefühl. Während die Vorteile des Laufens vielfältig sind, gibt es bezüglich der optimalen Intensität und Dauer noch Forschungslücken. Trotz der überwiegend vorteilhaften Effekte des Joggens auf die mentale Gesundheit, sollte man sich auch potenziell negativer Aspekte (z. B. Bewegungssucht bzw. Sportsucht) bewusst sein.9Markotić, V., Pokrajčić, V., Babić, M., Radančević, D., Grle, M., Miljko, M., Kosović, V., Jurić, I., & Karlović Vidaković, M. (2020). The Positive Effects of Running on Mental Health. Psychiatria Danubina32(Suppl 2), 233–235. 10Oswald, F., Campbell, J., Williamson, C., Richards, J., & Kelly, P. (2020). A Scoping Review of the Relationship between Running and Mental Health. International journal of environmental research and public health17(21), 8059. https://doi.org/10.3390/ijerph17218059.

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Laufen lohnt sich! Joggen bietet signifikante Gesundheitsvorteile zur Vorbeugung von chronischen Krankheiten und vorzeitiger Sterblichkeit, unabhängig von Geschlecht, Alter, Körpergewicht und Gesundheitszustand. Besonders vorteilhaft ist es, Joggen mit anderen körperlichen Aktivitäten zu kombinieren, um maximalen Nutzen zu erzielen11Lee, D. C., Brellenthin, A. G., Thompson, P. D., Sui, X., Lee, I. M., & Lavie, C. J. (2017). Running as a Key Lifestyle Medicine for Longevity. Progress in cardiovascular diseases60(1), 45–55. https://doi.org/10.1016/j.pcad.2017.03.005.. Zudem trägt es maßgeblich zur Förderung der mentalen Gesundheit bei und kann helfen, Stimmung und Wohlbefinden zu steigern.

Joggen: Mittel zum Abnehmen und Gewicht halten

Sportlerin macht sich gesundes Frühstück
Joggen und kalorienarme Diät: Ein Erfolgs-Duo zum Abnehmen (© drazenphoto / Envato)

Körperliche Aktivität erhöht den Energieverbrauch und ist damit ein effizientes Mittel zur Gewichtsregulierung. Während viele Menschen den Sport mit dem Ziel aufnehmen, ein paar überflüssige Kilos zu verlieren, kann regelmäßiges Joggen auch dabei helfen, das erreichte Wunschgewicht langfristig zu halten.

Abnehmen durch Joggen

Laufen gilt als eine effektivste Methode, um nachhaltig überschüssiges Gewicht zu verlieren12Williams P. T. (2013). Greater weight loss from running than walking during a 6.2-yr prospective follow-up. Medicine and science in sports and exercise45(4), 706–713. https://doi.org/10.1249/MSS.0b013e31827b0d0a.. Ein regelmäßiges Joggingprogramm kann den durchschnittlichen Kalorienverbrauch erheblich erhöhen. Wenn man durch Joggen mehr Kalorien verbrennt, als man durch die Nahrung aufnimmt, entsteht eine negative Energiebilanz. Der Körper greift dann auf seine Energiereserven zurück, was wiederum zur Gewichtsabnahme beiträgt. Der potenzielle Gewichtsverlust durch Joggen hängt dabei von Faktoren wie Intensität, Dauer und dem individuellen Stoffwechsel ab. Für einen signifikanten Gewichtsverlust ohne eine Ernährungsumstellung sind allerdings hohe Aktivitätslevel von etwa 225–420 Minuten pro Woche erforderlich13Swift, D. L., McGee, J. E., Earnest, C. P., Carlisle, E., Nygard, M., & Johannsen, N. M. (2018). The Effects of Exercise and Physical Activity on Weight Loss and Maintenance. Progress in cardiovascular diseases61(2), 206–213. https://doi.org/10.1016/j.pcad.2018.07.014.. Daher ist eine Kombination von regelmäßigen Laufeinheiten mit einer kalorienreduzierten Diät und einem insgesamt aktiven Lebensstil ratsam.

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Gewichtskontrolle durch Joggen

Nachdem man durch Joggen die ersten Kilos erfolgreich verloren hat, stellt sich oft die Frage, wie man dieses neue Gewicht auch dauerhaft halten kann. Hier spielt das regelmäßige Laufen eine entscheidende Rolle. Für die Gewichtskontrolle nach einer Gewichtsabnahme ist auch weiterhin ein hohes Aktivitätsniveau von etwa 200–300 Minuten pro Woche erforderlich. Selbst wenn man nicht mehr so intensiv wie zu Beginn trainiert, hilft ein konstantes Lauftraining als Ergänzung zu Alltagsaktivitäten dabei, den Stoffwechsel aktiv zu halten und eine ausgeglichene Kalorienbilanz zu wahren. Zudem passt sich der Körper an regelmäßige sportliche Betätigung an und entwickelt eine verbesserte Fettverbrennung, die auch in Ruhephasen aktiv bleibt. So kann das Joggen nicht nur dazu beitragen, das verlorene Gewicht zu halten, sondern auch vor einer zukünftigen Gewichtszunahme schützen.

Eine Kombination aus regelmäßigem Joggen und einer ausgewogenen Ernährung ist der Schlüssel, um nicht nur das Wunschgewicht zu erreichen, sondern es auch über einen längeren Zeitraum zu halten. Es empfiehlt sich, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten und nach dem Laufen eiweißreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen, um die Muskulatur zu unterstützen und den Erholungsprozess zu fördern.

Fazit: Joggen ist mehr als nur Mittel zum Zweck

Joggen mehr ist als nur eine Möglichkeit, Kalorien zu verbrennen. Es ist ein Möglichkeit, die Welt zu erleben, Gemeinschaft zu bilden und sich selbst herauszufordern. Für viele Menschen ist das Laufen zu einer Leidenschaft, einer Gewohnheit und einer Art Lebensstil geworden. Warum nicht auch für dich? Diese Sportart dient nicht nur der körperlichen Fitness, sondern auch der geistigen Gesundheit, der emotionalen Balance und dem allgemeinen Wohlbefinden.

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Zum Laufen braucht es nicht viel

Das Schöne am Laufen ist seine Zugänglichkeit. Diese Sportart erfordert i. d. R. keine spezielle Ausrüstung, abgesehen von einem guten Paar Laufschuhen, und kann praktisch überall und zu jeder Zeit durchgeführt werden. Ob daheim oder auf Reisen, früh morgens oder spät abends, in der Stadt, im Wald oder auf dem Laufband – Laufen geht immer. Und während Training im Fitnessstudio durchaus seinen Platz hat, bietet das Laufen im Freien eine Verbindung zur Natur und frischer Luft, bei der das Gym nicht mithalten kann.

Raus aus dem Alltagsstress

Jenseits der vielfältigen physischen Vorteile bietet Joggen auch eine wertvolle Zeit der Selbstreflexion. Die regelmäßigen, rhythmischen Schritte können eine meditative Wirkung haben, die dabei hilft, den Geist zu fokussieren und Stress abzubauen14Nowacka-Chmielewska, M., Grabowska, K., Grabowski, M., Meybohm, P., Burek, M., & Małecki, A. (2022). Running from Stress: Neurobiological Mechanisms of Exercise-Induced Stress Resilience. International journal of molecular sciences23(21), 13348. https://doi.org/10.3390/ijms232113348.. Es bietet einen Moment der Ruhe und inneren Einkehr, in der man der Hektik des täglichen Lebens entfliehen und sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren kann. In der Tat betrachten viele Laufen als eine Art „Bewegungsmeditation“, die es ermöglicht, dem Stress im wahrsten Sinne des Wortes davonzulaufen.

Die Vorteile überwiegen

Joggen stärkt das Herz-Kreislauf-System, kann sich positiv auf die Blutfettwerte und den Blutdruck auswirken und dient als wertvolles Werkzeug zur Gewichtskontrolle. Trotzdem birgt Joggen auch potenzielle Risiken, insbesondere bei intensiver Anstrengung. Dies macht das Laufen jedoch nicht grundsätzlich riskant. Bei moderaten Laufaktivitäten überwiegen oft die gesundheitlichen Vorteile. Wer gesundheitliche Bedenken hat, sollte sich vor Beginn des Trainings von einem Arzt beraten lassen. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, können Anfänger mit einem moderaten Laufpensum starten oder zügiges Gehen als Alternative erwägen.

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Rein in die Laufschuhe! Laufen ist eine effektive Methode, um deine Fitness und dein Wohlbefinden zu fördern. Dabei gilt: Jeder Schritt zählt. Gehe es an und wähle ein Laufpensum, dass zu deinem aktuellen Fitnesslevel passt und sich gut in deinen Alltag integrieren lässt. Wenn du es mit Spaß und Elan angehst, wird Joggen für dich mehr als nur ein Mittel zum Zweck. So bleibst du motiviert und langfristig am Ball!

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